Historischer Schnee
Schnee-Chaos in Spanien fordert erste Todesopfer
Das Sturmtief „Filomena“ hat in Spanien mindestens drei Menschenleben gefordert - und die Hauptstadt Madrid mit historisch intensivem Schneefall lahmgelegt. „Wir haben noch schwere Stunden vor uns“, sagte Innenminister Fernando Grande-Marlaska am Samstag bei einer Bilanz. Er rief die Spanier dazu auf, nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben.
Allein in der besonders schwer betroffenen Region Madrid seien seit Freitagabend fast 1500 Menschen gerettet worden, die vom Schnee in ihren Fahrzeugen festgesetzt worden seien. Nach Medienberichten warteten am frühen Samstagnachmittag bei gefühlten minus fünf Grad vor allem auf den Ringautobahnen der Hauptstadt noch Dutzende Menschen auf Hilfe, die die Nacht im Auto verbringen mussten. „Das ist der bisher heftigste Schneefall des Jahrhunderts in Madrid. Ähnliches hatte es zuletzt im März 1971 und Februar 1984 gegeben“, sagte ein Sprecher des Wetterdienstes AEMET.
Mindestens drei Tote
Nach Angaben der Behörden wurde in Zarzalejo im Nordwesten der Region Madrid ein 54-Jähriger tot geborgen, der in der Nacht von Schneemassen begraben worden war. Ein Mann und eine Frau starben in Fuengirola in der Provinz Malaga im Süden Spaniens, als ihr Fahrzeug in der Nacht bei Überschwemmungen von Wassermassen mitgerissen wurde.
Am Freitagabend waren in Madrid bereits mehrere Flüge ausgefallen. Die Madrider S-Bahn stellte den Betrieb bis auf Weiteres ein, die Eisenbahngesellschaft Renfe strich am Samstag die meisten Verbindungen. Zudem wurden einige Landstraßen und die Autobahnringe der Hauptstadt M-30 und M-40 gesperrt.
Die militärische Nothilfeeinheit UME musste nach eigenen Angaben seit Freitagabend mit 147 Soldaten und 66 Fahrzeugen mehrfach ausrücken, um im Schnee stehen gebliebenen Autofahrern zu helfen oder umgestürzte Bäume zu beseitigen.
Eine schlechte Nachricht gab es inzwischen auch für die Fans von Atlético Madrid: Das Heimspiel des Liga-Tabellenführers gegen Athletic Bilbao wurde wegen des Winterwetters abgesagt.
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