Akuter Blackout-Alarm Freitagnachmittag auf dem ganzen Kontinent, und damit auch in Österreich! Denn nach dem Ausfall mehrerer Kraftwerke in Südosteuropa fehlten riesige Strommengen. Heimische Experten hatten - wie berichtet - längst vor dieser Kettenreaktion gewarnt. Die Gefahr weiterer Zusammenbrüche drohe.
„Wegen dieser plötzlichen Frequenzabsenkung trennte uns nur weniges von einer Katastrophe. Diese hätte alleine in Österreich einen volkswirtschaftlichen Schaden von etwa einer Milliarde Euro pro Tag verursacht. Der Totalausfall hätte auch zu Leid geführt - man denke nur an die alten und kranken Menschen, die plötzlich daheim im Finsteren gesessen wären“, sagt EVN-Experte Stefan Zach.
Bei der Verhinderung der Katastrophe leistete die Austrian Power Grid (APG) mit ihrem Chef Gerhard Christiner einen entscheidenden Beitrag. Rasch wurden in der Kommandozentrale bei Wien Reserve-Pumpspeicherkraftwerke in den Alpen sowie die noch verfügbaren Gaskraftwerke mobilisiert. Letztere werden allerdings von Umweltschützern massiv bekämpft. In Frankreich mussten trotz der Rettungsaktion aus Österreich große Stromkunden vom Netz getrennt werden.
„Wir brauchen eben neben Sonne-, Wind- und Wasser- auch schnellstartende Gaskraftwerke. Heimische Anlagen müssen aber ersatzlos stillgelegt werden. Dadurch steigt die Abhängigkeit aus dem Ausland“, warnt Zach. Sein Vorschlag: kleine Naturgasturbinen, die mit überschüssigem Ökostrom betrieben werden könnten.
Die jetzige Störung war die zweitgrößte in Europa, seit Ende 2006 mehr als zehn Millionen Haushalte betroffen waren. Wie man mit einem lang andauernden großflächigen Stromausfall umgeht, hatte die Garde des Bundesheeres erst im vergangegen November in Wien getestet.
Mark Perry, Kronen Zeitung
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