Einreise aus Brasilien

Neue Corona-Variante in Japan gefunden

Ausland
10.01.2021 16:54

Bei vier aus Brasilien nach Japan eingereisten Menschen ist eine neue Variante des Coronavirus nachgewiesen worden. Sie sei nicht identisch mit zwei bisher in Großbritannien bzw. Südafrika nachgewiesenen Varianten des Erregers, gab der Chef der japanischen Gesundheitsbehörde, Takaji Wakita, am Sonntag bekannt. Hinweise darauf, dass die neu entdeckte Variante ansteckender ist, gäbe es derzeit keine, hieß es.

Die vier Personen seien am 2. Jänner aus dem Amazonasgebiet in Brasilien kommend, in Tokio gelandet, und sofort am Flughafen Haneda in Quarantäne gegangen, teilte das japanische Gesundheitsministerium mit. Ein über 40 Jahre alter Mann sei mittlerweile im Krankenhaus, nachdem er akute Atemprobleme entwickelt habe. Zwei andere Passagiere würden unter Symptomen wie Hals- und Kopfschmerzen, sowie Fieber leiden. Eine Person im Teenageralter habe keine Symptome entwickelt.

(Bild: stock.adobe, Krone KREATIV)

Immer wieder Mutationen bei Viren
Bei Viren treten stetig zufällige Veränderungen im Erbgut auf, Mutationen genannt. Manche verschaffen dem Erreger Vorteile - etwa, indem sie ihn leichter übertragbar machen. Im Dezember wurden eine Variante des Coronavirus (B.1.1.7) in Großbritannien sowie eine ähnliche (501Y.V2) in Südafrika nachgewiesen, die ersten Analysen zufolge ansteckender sein könnten als die bisher kursierenden.

Dass Viren sich ständig verändern, keine Überraschung sei, hatte zuletzt auch Dr. Andreas Bergthaler vom Zentrum für Molekulare Medizin (CeMM) an der Medizinischen Universität Wien, erklärt. „Wir gehen seit der Ursprungssequenz des Coronavirus von etwa 20 bis 35 Mutationen aus“, so Bergthaler.

(Bild: Krone KREATIV)

Die britische Mutation konnte man mittlerweile in 32 Ländern nachweisen, darunter auch bei uns. Unter den in Österreich entdeckten Infizierten fanden sich drei Kinder. In Südengland kam es bislang vermehrt bei den 20- bis 40-Jährigen zu neuen Fällen. Positiv stimmte zuletzt, dass die Wirksamkeit der Impfung laut Ärzten wahrscheinlich nicht durch B.1.1.7. beeinträchtigt wird. Genauere Forschungen und Beobachtungen dazu müssen allerdings noch folgen.

Variante könnte sich in Patient gebildet haben
Wie genau sich die Briten-Variante entwickelte, ist nicht geklärt. Laut Forschern dürfte sie sich wohl in einem chronisch kranken Menschen gebildet haben. Solche Patienten haben ein geschwächtes Immunsystem, was dazu führt, dass sich eine Infektion über längere Zeit hinzieht.

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