Zu Beginn eines neuen Jahres ist die Motivation immer groß, einen gesunden Lebensstil zu führen. Die „Krone“ hat sich den Lifestyle-Trend „Biohacking“ angeschaut.
Gesundheit und Selbstverantwortung rückten in den vergangenen Monaten in den Fokus wie nie. "Auch hier sind neue Perspektiven gefragt", ist Marco Grosch aus Feldkirch überzeugt. Er selbst fand die Antwort auf seine Krankheitsgeschichte im Lifestyle-Trend "Biohacking". Anders als aus Hollywood-Blockbustern bekannt, pflanzte er sich dafür aber keinen Mikrochip ein. Es gehe viel mehr darum, die Gesundheit zu stärken, das Energielevel zu pushen und auch geistig in Form zu kommen - und das alles mit minimalem Zeitaufwand.
Der 32-Jährige litt seit seiner Jugend an einer Immunschwäche. Seine Karrierepläne als „International Sales Manager“ - er arbeitete für Konzerne und innovative Start-ups in Hongkong und Gibraltar - gerieten dadurch sogar ins Wanken. Aber auch sein Privatleben litt stark darunter: „Seit meinem 14. Lebensjahr habe ich mindestens zweimal im Jahr Antibiotika verschrieben bekommen und kaum hatte ich Urlaub, wurde ich krank.“ Die Diagnose seines Arztes lautete: Das sei stressbedingt.
Seit meinem 14. Lebensjahr habe ich mindestens zweimal im Jahr Antibiotika verschrieben bekommen und kaum hatte ich Urlaub, wurde ich krank.
Marco Grosch
Marco gab sich damit aber nicht zufrieden, schließlich kannte er auch Menschen, die trotz Topjob und Familie nur so vor Energie sprühten - und an diesen wollte er sich orientieren. Nach ausgiebiger Recherche stieß er schließlich auf das sogenannte „Biohacking“, das einen selbstverantwortlichen Ansatz in Bezug auf die körperliche und geistige Gesundheit verfolgt. „Ich bestellte einen DNA- und Nahrungsmittelunverträglichkeits-Test sowie einen Fitness-Tracker und begann mich intensiv mit der Materie auseinanderzusetzen“, beschreibt er den Einstieg. So entdeckte er beispielsweise, dass Milch sein Immunsystem schwächt. „Da ich sehr kritisch bin, trank ich daraufhin einen Liter Milch - und ich wurde prompt krank.“ Also wurde Milch vom Getränkeplan gestrichen. Auch andere kleine Veränderungen - etwa morgens 30 Sekunden lang kalt zu duschen oder kein blaues Licht vor dem Schlafengehen sowie diverse Meditationstechniken - wirkten sich binnen kurzer Zeit positiv auf sein Wohlbefinden aus. Am Ende stand aber vor allem eine grundlegende Erkenntnis: „Wir haben uns heutzutage so weit von unserem natürlichen Lebensstil entfernt, das unser Organismus darunter leidet.“
Geringer Aufwand
Das „Biohacking“ ist eine Methode, die rein auf Daten und Fakten basiert. Für deren Erhebung eignen sich digitale Gadgets und Tracker, die Vitalfunktionen selbstständig - etwa während des Schlafes - messen. Aber auch schon ein paar Stichworte im Tagebuch können einem bewusst machen, wo die gesundheitlichen Verbesserungspotenziale liegen. „Die Ergebnisse am eigenen Körper zu spüren und sie auch gleichzeitig messen zu können - das ist unglaublich motivierend“, schwärmt Marco Grosch, der sich mittlerweile als „Minimalist Biohacker“ selbstständig gemacht und somit nicht nur seine Gesundheit, sondern auch seine berufliche Zukunft selbst in die Hand genommen hat. Er vermittelt sein Wissen in Kursen oder Webinaren. Das Ziel ist, mit möglichst geringem Aufwand einen maximalen Effekt zu erzielen. So kombiniert Grosch moderne Technologie und neueste wissenschaftliche Erkenntnisse mit experimentellen Methoden und altem Wissen. „Man muss Körper und Geist erst verstehen, um gezielt Optimierungen vornehmen zu können.“
Webinar zum Einstieg „Biohacking Intro“, Termin: 1. Februar. Infos: www.minimalist-biohacker.com
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