Nach der wilden Amokfahrt eines Vaters in Wien-Döbling, der - wie berichtet - den Entzug seiner Kinder verhindern wollte, setzt das Jugendamt alles daran, das Wohl der Geschwister zu verbessern. Der Säugling und die beiden Kleinkinder kamen zu Pflegeeltern. Die Tochter im Volksschulalter ist im Krisenzentrum.
Bei dem notwendigen Behördeneinsatz im Obdachlosenheim waren neben den Polizisten und dem Hundeführer – weil auch die Familie einen Vierbeiner hat – mehrere Sozialarbeiter vor Ort. Die Familie mit Wurzeln in der Dominikanischen Republik hatte es offenbar nicht geschafft, die vier Kinder trotz massiver Unterstützung aus eigener Kraft zu versorgen.
Der Schutz der Kinder steht im Vordergrund.
Andrea Friemel von der Kinder- und Jugendhilfe
Fünf Polizisten bei Amokfahrt verletzt
„Zunächst blieb alles ruhig, und die drei Kleinen waren schon in Sicherheit, als der Vater mit dem Auto auf die Beamten losfuhr und fünf Polizisten verletzte“, so Andrea Friemel von der Kinder- und Jugendhilfe. Die älteste Tochter musste das Drama mit ansehen.
Inzwischen sind die vier Geschwister nach der ärztlichen Untersuchung in einer besseren Umgebung untergebracht. „Die Abnahme der Kinder ist immer das allerletzte Mittel, und meist besteht für die Buben und Mädchen massive Gefahr im Verzug, sonst würden wir das nicht machen“, so Friemel weiter.
In 913 Fällen mussten 2019 die Kinder abgenommen werden
Allein 2019 gab es mehr als 10.000 Gefährdungsabklärungen. In 913 Fällen mussten die Kinder abgenommen werden. Friemel: „Trotz Corona haben unsere 1600 Mitarbeiter auch vergangenes Jahr tolle Arbeit geleistet!“
Florian Hitz, Kronen Zeitung
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