Nach Razzien

Muslimbrüder machen in Österreich mobil

Österreich
12.01.2021 06:00

Zuerst die Razzia „Operation Luxor“ und dann die Aufreger-Studie der Dokumentationsstelle Politischer Islam: Österreich ist für die islamistische Muslimbruderschaft kein Rückzugsgebiet mehr. Heimische Geheimdienste registrieren jedenfalls rege Kommunikation samt Versuchen der Einflussnahme auf die Behörden.

Das Heeresnachrichtenamt (HNA) vom Militär und der polizeiliche Nachrichtendienst Bundesamt für Verfassungsschutz- und Terrorismusbekämpfung (BVT) sind alarmiert. Der Großschlag gegen Führungskräfte (mehr als 20 Millionen Euro an Bargeld bzw. Vermögenswerte wurden sichergestellt) und kurz darauf die Studie, wonach die einflussreiche Bewegung ein „wichtiger Akteur des politischen Islam als ideologischer Durchlauferhitzer“ sei und den Terrorismus fördere, haben die Muslimbrüder aufgescheucht.

Eine Woche nach dem Anschlag in Wien haben am Montag Razzien gegen Vereine mit Verbindung zu Muslimbruderschaft und Hamas stattgefunden. In der Steiermark, Kärnten, Niederösterreich und Wien gab es etwa 60 Hausdurchsuchungen und Ermittlungen gegen 70 Beschuldigte. (Bild: APA/BMI)
Eine Woche nach dem Anschlag in Wien haben am Montag Razzien gegen Vereine mit Verbindung zu Muslimbruderschaft und Hamas stattgefunden. In der Steiermark, Kärnten, Niederösterreich und Wien gab es etwa 60 Hausdurchsuchungen und Ermittlungen gegen 70 Beschuldigte.

Bisher galt für sie Österreich eher als „sicherer Hafen“. Von Sicherheitskreisen abgefangene Gespräche würden aktuell verstärktes Lobbying, also versuchte direkte Einflussnahme, belegen. Die Kommunikation laufe darauf hinaus, dass in der Öffentlichkeit wieder ein positiver Eindruck erreicht werden soll.

Mobilmachung mit Opferrolle
Dass die Bewegung auch bewusst mit einer Opferrolle mobil macht, belegt ein interner Bericht der österreichischen Botschaft in Ankara. Demnach hätten türkische Staatsmedien über Polizeigewalt bei den Razzien berichtet. Das habe Ängste in der heimischen muslimischen Gemeinde ausgelöst ...

Christoph Budin, Kronen Zeitung/krone.at

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