Warten auf Impfstart
Ukraine sagt „Njet“ zu „Sputnik V“
Die ukrainische Regierung hat lieber gar kein Vakzin, bevor sie den russischen Corona-Impfstoff „Sputnik V“ zulässt. Außenminsiter Dmitri Kuleba warnte am Dienstag: „Russland denkt nicht an die Gesundheit der Ukrainer. Es denkt an das Aufzwängen seiner propagandistischen Stempel und Ideologien.“ Die Bevölkerung wartet nach wie vor auf einen Impfstart.
Es gebe keine abschließenden medizinischen Gutachten zur Wirksamkeit des Vakzins, sagte der Minister. Viele Länder, darunter etwa Ungarn, Serbien und Argentinien, setzen hingegen auf „Sputnik V“. Das osteuropäische Land hofft zwar auf Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation und auf einen chinesischen Impfstoff. Jedoch rechnen Experten nicht vor März mit dem Start der Immunisierungen.
Antrag auf „Sputnik V“-Zulassung wird wohl abgelehnt
Zuvor war bekannt geworden, dass ein Unternehmen in der ostukrainischen und russischsprachigen Großstadt Charkiw Ende 2020 die Zulassung von „Sputnik V“ beantragt hatte. Die Behörden dürften das aber kaum genehmigen. Die Beziehungen der beiden Länder sind seit Russlands Annexion der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim im Jahr 2014 zerrüttet.
In der Ukraine gibt es zum zweiten Mal einen Lockdown, der vorerst noch bis Sonntag kommender Woche gilt. Ukrainischen Amtsärzten zufolge hat das Land jedoch den Höhepunkt der derzeitigen Infektionswelle hinter sich. Auch in der Statistik des Gesundheitsministeriums gehen die Krankenhauseinweisungen wegen Infektionen mit dem Coronavirus sowie die Sterbefälle seit Mitte Dezember stetig zurück. Bisher haben sich mehr als 1,1 Millionen Menschen in der Ukraine mit dem Coronavirus infiziert. Mehr als 20.000 Menschen starben mit dem Virus.
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