Flucht vor Schnee

Schlauer Hirsch bezog in Gailtaler Stall Quartier

Kärnten
13.01.2021 05:42

Die Schneemassen machen den Wildtieren in einigen Regionen Kärntens weiterhin arg zu schaffen. Einige werden den Winter wohl nicht überleben. Ein junger Hirsch machte es schlauer: Während sich seine Artgenossen durch meterhohen Schnee quälen, hat er sich in einem Stall einquartiert - und sich verwöhnen lassen.

„Mein Vater war mit dem Schneefräsen beschäftigt, als er in die Scheune ging, um etwas zu holen. Plötzlich stand der Hirsch vor ihm. Mein Vater hat sich richtig erschrocken“, schildert der Tröpolacher Landwirt Thomas Astner der „Krone“.

Dieser junge König des Walds quartierte sich in einer Gailtaler Scheune ein. (Bild: Thomas Astner/zvg)
Dieser junge König des Walds quartierte sich in einer Gailtaler Scheune ein.

Hirsch bekommt Futter
Der König des Waldes dürfte das Futter gewittert haben, das hier auf dem Boden lag. Agrardienstleister Astner zeigte ein großes Herz: „Mich stört es nicht, wenn der Hirsch bei uns ist. Er bekommt Futter, wird in Ruhe gelassen und wenn er will, kann er wieder gehen.“ Eine ganze Woche genoss das edle Wildtier die Gastfreundschaft der Familie in Tröpolach. In der Nacht auf Dienstag ist der dann wieder verschwunden.

Die Wildtiere haben im Winter regelrechten Überlebenskampf (Bild: Sebastian Brunner)
Die Wildtiere haben im Winter regelrechten Überlebenskampf
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Die Wildtiere benötigen in diesem harten Winter unsere Hilfe, weil wir auch immer mehr ihren Lebensraum beanspruchen.

Christoph Kastner, Weidmann

„Man muss Tieren helfen“
Thomas Astner: „Vielleicht kommt er ja wieder, eine Portion Futter wird er hier immer erhalten. Denn in außergewöhnlichen Wintern muss man Tieren helfen.“ Auch in Kötschach-Mauthen und im Lesachtal wird das Wild gefüttert. Doch das Wichtigste für Hirsch und Reh ist, dass sie in der kargen Jahreszeit Ruhe haben. „Alpenverein, Jäger und Grundeigentümer haben daher gemeinsam das Plöckengebiet für Tourengeher gesperrt, damit das Wild den harten Winter überleben kann“, sagt Jäger Christoph Kastner. 

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