Anschober bestätigt

Ausweitung der FFP2-Pflicht ist „Denkvariante“

Politik
13.01.2021 11:56

In Bayern muss ab der kommenden Woche eine FFP2-Maske im öffentlichen Nahverkehr und im Einzelhandel getragen werden - nun wird diese Maßnahme auch für Österreich diskutiert. „Die Erweiterung von FFP2-Masken und ihrer Einsatzbereiche ist auch bei uns eine Denkvariante“, bestätigte Gesundheitsminister Rudolf Anschober in einem Interview.

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erklärte zu der Maßnahme, dass die sogenannten „Community-Masken“ zum Schutz der anderen diene, aber nur die FFP2-Maske auch den Träger selbst schützen würde. In Österreich ist der Gesundheitsminister wegen der auch bei uns aufgetretenen britischen Virus-Mutation B.1.1.7 sehr besorgt. „Wir haben wirklich ein Problem“ so der Ressortchef in Hinblick auf die rasche Ausbreitung der noch leichter übertragbaren Variante in ganz Europa. 

„Das ist eine Schlüsselsituation jetzt, wie wir mit dem Mutationsvirus umgehen und ob wir ihn unter Kontrolle halten können. Denn wenn das nicht gelingen würde, könnte das zu einer massiven Zusatzbelastung führen und genau das müssen wir mit aller Kraft verhindern“, so Anschober im Ö1-„Morgenjournal“. Man prüfe derzeit, ob eine FFP2-Maskenpflicht auch in bestimmten Bereichen in Österreich sinnvoll sei. 

Gesundheitsminister Rudolf Anschober mit einer FFP2-Maske (Bild: APA/Robert Jäger)
Gesundheitsminister Rudolf Anschober mit einer FFP2-Maske

Experte: FFP2-Maske kann falsche Sicherheit vermitteln
Experten sehen eine solche Maßnahme jedoch gegenüber dem ORF skeptisch: Die FFP2-Maske könnte dessen Träger in falsche Sicherheit wiegen. 
„Im schlimmsten Fall kann sich die Lage sogar verschlechtern, weil sich die Leute geschützter fühlen und weniger vorsichtig sind“, so Johannes Knobloch, Leiter des Bereichs Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Für Bartträger seien sie ohnehin nicht geeignet, da schon ein wenig Bartwuchs für Lücken zwischen Maske und Haut sorge, wo Atemluft ungefiltert herein- und herausströmen könne.

Der Virologe Alexander Kekule gibt zu bedenken, dass FFP2-Masken sofort gewechselt werden müssen, wenn diese feucht sind. „Das ist noch wichtiger als bei einem einfachen Mund-Nasen-Schutz“, so der Experte. Bei Regen oder Schnee müsse man daher gleich nach dem Betreten eines Geschäfts die Maske wechseln, wenn diese beim Schlange stehen im Freien feucht geworden ist.

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