Einen einzigartigen Erlebnisbericht seines Winterurlaubes 1945/46 im Ötztal hinterließ Rudolf Gernat der Nachwelt. Die Ötztaler Museen stellen diesen in digitaler Aufbereitung der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung.
„Ob es heuer wieder glücken wird, den Urlaubstraum zur Wirklichkeit werden zu lassen, war mehr als fraglich, da das tausendjährige Reich in allen Fugen krachte und nichts Gutes ahnen ließ.“ – Mit diesem literarisch anmutenden Satz beginnt das wenige Monate nach Ende des Zweiten Weltkrieges verfasste Tagebuch des damals 55 Jahre alten passionierten Bergfreundes Rudolf Gernat.
Auf Sarkasmus folgt Stimmung
Auf 62 akkurat mit Schreibmaschine getippten Seiten hat der aus Wien stammende höhere Verwaltungsbeamte in nahezu schon belletristischer Qualität ein sarkastisches Bild auf die letzten Tage der Nazi-Herrschaft und im Gegenzug dazu ein stimmungsvolles auf seinen darauffolgenden Urlaub im Winter 1945 auf 1946 im Ötztal verfasst.
„Laut dieses einmaligen Zeitdokumentes, welches Markus Wilhelm den Ötztal Museen zur Verfügung gestellt hat, war Rudolf Gernat sprachlich sehr gewandt und hatte eine gesunde Portion an Schalk im Nacken. In der Gegenwart stellt dieses Tagebuch auch einen einmaligen Bericht dar, wie sanfter Tourismus funktionierte“, lauten die Worte von Edith Hessenberger, Leiterin der Ötztaler Museen.
Der Link zum Tagebuch von Rudolf Gernat: http://oetztalermuseen.at
Hubert Berger, Kronen Zeitung
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