Das Unglück hatte sich am 27. Februar bei Lawinenwarnstufe 3 beim Anstieg zur Saumspitze in der Verwallgruppe in St. Anton zugetragen. Die vorangehenden Mitglieder der 18-köpfigen Skitourengruppe des Alpenvereins aus Dornbirn hatten auf einem etwa 35 Grad steilen Hang eine Lawine ausgelöst, von der fünf Mitglieder verschüttet wurden. Drei Männer konnten unverletzt geborgen werden, eine Frau erlitt erhebliche Verletzungen. Nur für Anton G. kam jede Hilfe zu spät. Er starb.
Dabei galt Anton G. in dieser Gruppe als der Top-Experte für Skitouren im freien Gelände. Und genau er beruhigte jene Kameradin, die wenige Minuten später ebenfalls verschüttet und verletzt wurde mit dem fatalen Satz: "Geh' ruhig weiter, der Hang ist sicher." Das Unglück rief die Staatsanwaltschaft auf den Plan, die den Organisator und angeblichen Gruppenführer wegen fahrlässiger Tötung unter besonders gefährlichen Umständen anklagte.
"Jedem war klar, dass er auf eigene Gefahr dabei ist"
Doch die Aussagen der Gruppenmitglieder, die zum Teil sogar über mehr Erfahrung als der sogenannte "Führer" verfügen, war eindeutig: Alles wäre bestens vorbereitet gewesen und alle Schritte bei der Tour wären gemeinsam abgesprochen worden. Jeder hätte bei Erkennen einer Gefahr die Tour jederzeit abbrechen können. Zudem sei jedem klar gewesen, dass er auf eigene Gefahr dabei ist.
So sah es auch Richter Josef Geisler (Bild), der im Angeklagten keinen richtigen "Führer" erkennen konnte und einen Freispruch fällte.
von Werner Kriess, Kronen Zeitung
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