„Blöd gelaufen!“ Eishockey-Weltverbandspräsident Rene Fasel bereut die Umstände seines Besuchs beim weißrussischen Machthaber Alexander Lukaschenko. An der Weltmeisterschaft in Minsk in diesem Jahr hält Fasel aber weiterhin fest.
„Stellen Sie sich vor, wir sagen die WM in Weißrussland jetzt ab: Wird das etwas an der Situation im Land ändern? Sicher nicht“, sagte Fasel am Dienstagabend im Interview des Schweizer TV-Senders „SRF News“.
Fasel war am Montag nach Minsk gereist, um seine „guten Beziehungen“ zu Lukaschenko zu nutzen, einen Ausweg aus dem Dilemma um die Weltmeisterschaft in diesem Jahr zu erörtern. Wegen massiver Polizeigewalt gegen Andersdenkende und mangelnder Schutzmaßnahmen in der Corona-Pandemie ist Weißrussland (Belarus) als WM-Standort umstritten. Die WM ist vom 21. Mai bis 6. Juni in Lettlands Hauptstadt Riga und in Minsk geplant. Ausgehend vom Druck der lettischen Regierung hatten europäische und deutsche Politiker gefordert, Belarus die WM zu entziehen.
Stellen Sie sich vor, wir sagen die WM in Weißrussland jetzt ab: Wird das etwas an der Situation im Land ändern? Sicher nicht.
Rene Fasel
Kritik nach herzlichem Umgang
Fasels Umgang mit Lukaschenko hatte international Kritik ausgelöst. TV-Bilder von seinem Besuch hatten einen herzlichen Umgang mit Lukaschenko und innige Umarmungen beider dokumentiert. „Es ist etwas blöd gelaufen, das ist mir auch peinlich“, räumte Fasel ein. „Es tut mir leid, wenn das zur Interpretation führt, ich würde die Vorgänge und die Repression in Belarus akzeptieren. Aber ich wollte diese spezielle Beziehung zu Lukaschenko nutzen, um etwas Gutes zu tun.“ In rund zwei Wochen wird im Rat des Weltverbandes IIHF erneut über das WM-Turnier debattiert.
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