Anfang April des letzten Jahres haben zahlreiche Airlines mit Negativ-Schlagzeilen auf sich aufmerksam gemacht. Trotz zahlreicher Corona-bedingter Stornos und Flugausfälle wollten sie ihren Kunden die Ticketpreise partout nicht erstatten. Fast ein Jahr später sieht sich so mancher verhinderte Reisende noch immer als Bauernopfer diverser Hinhaltetaktiken. Ein Ticketerstattungsmonitor zeigt nun auf, welche Airlines den Zahlungsaufforderungen inzwischen nachkommen - und welche ihre Passagiere noch immer nicht auszahlen wollen.
Umfassende Reisebeschränkungen und -verbote haben ab dem Frühjahr 2020 den Flugverkehr stillgelegt. Tausende Passagiere, die Flüge bereits gebucht und bezahlt hatten, wurden seitens der Airlines vertröstet, Zahlungsaufforderungen wurden ignoriert, Gutscheine angeboten oder schlichtweg auf Zeit gespielt. Trotz vieler Klagen, die seither bei den Fluglinien eingegangen sind, reagierten noch längst nicht alle auf den Druck. Viele Kunden warten noch immer auf eine rechtmäßige Erstattung.
Das Fluggastportal Flightright bildet per Ticketerstattungs-Monitor die aktuelle Zahlungsbereitschaft der Airlines ab. Auf diesem wird ersichtlich, dass EasyJet und Eurowings Zahlungsaufforderungen „brav“ nachkommen, Kunden der Fluglinien TAP Portugal, British Airways, Vueling oder Ryanair werden hingegen im Regen stehengelassen.
EasyJet reagierte schon bis Ende Juni am häufigsten auf die Zahlungsaufforderungen und hatte damals 42 Prozent der Ticketpreise erstattet. Bis zum jetzigen Zeitpunkt hat die Airline auf 92 Prozent der Zahlungsaufforderungen reagiert. Schlusslicht bleibt weiterhin die portugiesische Fluggesellschaft TAP Portugal, die Ende Juni immer noch keine Erstattung leistete und bis heute nur in 22 Prozent der Fälle auf die Forderungen reagiert hat.
Keine Änderung im Zahlungsverhalten
Auch andere Airlines hingegen weigern sich immer noch strikt, Ticketpreise zu erstatten. Wie schon zu Beginn der Krise zeigt vor allem Billigfluglinie Ryanair kein Verständnis. Ende Juni hatte die Airline lediglich ein Prozent der Ticketkosten erstattet. Und auch jetzt haben Passagiere in nur 43 Prozent der Fälle ihr Geld zurückbekommen.
Ähnlich verbraucherfeindlich verhält sich British Airways, die bis heute in 24 Prozent der Fälle den Ticketpreis erstattet haben. Die Airline ging in der Vergangenheit regelmäßig sogar so weit, dass sie auch nach Gerichtsurteilen der Zahlungsaufforderung nicht nachkam und mit Zwangsvollstreckung gedroht werden musste, bevor doch gezahlt wurde.
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