Nach dem Bekanntwerden von 17 Verdachtsfällen der britischen Coronavirus-Mutation im Tiroler Jochberg ermitteln nun die Behörden: Die Frage sei, ob tatsächlich alle Vorgaben bei dem Skiausbildungskurs, den die großteils britischen Staatsbürger absolviert hatten, eingehalten wurden, gab Landesamtsdirektor Herbert Forster am Mittwoch bekannt.
Der Kurs sei über eine Skiakademie in Salzburg angeboten worden und habe nichts mit dem Tiroler Skischulgesetz zu tun, betonte Forster. Fakt sei, dass der letzte Brite am 18. Dezember eingereist war. Die Behörden gingen also davon aus, dass sich die Briten rechtmäßig in Österreich aufhalten, zumal sie damals noch EU-Bürger waren. Auch das Landeverbot wurde erst später ausgesprochen und ein bestehendes Einreiseverbot habe es zu diesem Zeitpunkt noch nicht gegeben.
Skikurs nur Deckmantel für andere Aktivitäten?
Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) zeigte sich wenig erfreut über die Umstände des Aufenthalts der großteils britischen Staatsbürger. „Es ist entbehrlich, dass solche angeblichen Ausbildungen derzeit stattfinden“, sagte Platter. Zumal dies unter Umständen als Deckmantel für andere Aktivitäten genutzt wurde.
Wenn die Abhaltung des Kurses rechtlich nicht in Ordnung war, sei „mit aller Schärfe“ dagegen vorzugehen, betonte der Landeschef. Wenn es in Ordnung war, müsse man sich überlegen, an der Gesetzeslage etwas zu ändern.
Infektion vor Einreise möglich
Wo sich die 17 Personen angesteckt haben, konnte vorerst noch nicht geklärt werden. Es sei aber möglich, dass einer dieser Truppe bereits bei der Einreise infiziert war und diese Infektion dann an die restlichen Mitglieder der Gruppe weitergegeben hat, erklärte Infektiologe Günter Weiss.
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