Absetzbetrag erwartet
Kocher: Regelwerk für Home-Office noch im Jänner
Zahlreiche Menschen erledigen seit Ausbruch der Corona-Pandemie ihre Jobs von zu Hause aus, also im sogenannten Home-Office. Doch Arbeitnehmer und Arbeitgeber warten seit Monaten auf eine gesetzliche Regelung, wie das künftig steuerlich geltend gemacht werden kann. Der seit Montag amtierende Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) hat nun ein Regelwerk noch für Jänner in Aussicht gestellt.
Es soll noch im Jänner eine Regelung kommen, sagte Kocher in Zeitungsinterviews am Donnerstag. Denkbar wäre ein Absetzbetrag. Zu konkreteren steuerrechtlichen Details gab es am Donnerstag auf Anfrage im Arbeitsministerium in Wien ebenso wenig Angaben wie von Sozialpartnerseite, wo man sich zu Ergebnissen jüngster Verhandlungsrunden zur Verschwiegenheit verpflichtet hat. Mitte Dezember befanden sich - trotz Rückgangs - noch gut 700.000 Österreicher im Home-Office.
Deutschland: Pro Kalendertag fünf Euro
In Deutschland wurde Mitte Dezember eine Steuerbegünstigung fürs Arbeiten von daheim im Bundestag auf den Weg gebracht. Demnach können Steuerpflichtige in Deutschland für jeden Kalendertag, an dem sie ausschließlich daheim arbeiten, über eine Home-Office-Pauschale fünf Euro steuerlich absetzen. Es gibt dabei aber einen Deckel: Diese Pauschale ist auf höchstens 600 Euro im Jahr begrenzt und soll in den Jahren 2020 und 2021 gewährt werden.
Aschbacher kündigte im September Regelung für März an
Kochers Vorgängerin, die wegen Plagiatsvorwürfen zurückgetretene ÖVP-Politikerin Christine Aschbacher, hatte noch Mitte September bei einer eigens einberufenen Pressekonferenz erklärt, eine Home-Office-Regelung im März 2021 vorlegen zu wollen. Dafür gab es unter anderem Kritik vom ÖGB und der Arbeiterkammer, wo man monierte, dass dieser Zeitpunkt - ein Jahr nach Ausbruch der Pandemie - viel zu spät sei. Fünf Tage nach Aschbachers Rücktritt scheint es Nachfolger Kocher gelungen zu sein, den Prozess zu beschleunigen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.