Was zu beachten ist

So geht es am 25. Jänner an unseren Schulen weiter

Österreich
14.01.2021 12:56

Ab 25. Jänner und damit eine Woche später als ursprünglich geplant sollen die Schüler in Österreich wieder vom Fernunterricht in die Klassenzimmer wechseln. Wie nun die Schulen genau öffnen - Stichwort Schichtbetrieb - und was dabei zu beachten ist, lesen Sie hier.

Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) sprach am Mittwoch von einer „schrittweisen Öffnung“ ab dem 25. Jänner. Die Schüler sollen jedenfalls „mit der gebotenen Vorsicht“ in die Klassen zurückkehren: Wie schon zuletzt gilt abseits der Volksschulen eine Maskenpflicht im Unterricht. Nach der Verkündung des verspäteten Schulstarts hagelte es Kritik vor allem von der Opposition, für die viele Fragen offen geblieben sind. krone.at gibt einen Überblick, wie es am 25. Jänner an den Schulen weitergeht.

Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) (Bild: APA/Herbert Neubauer)
Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP)

Schichtbetrieb
Vorgesehen ist dem aktuellen Plan zufolge eine Ausdünnung der Klassen, etwa indem diese in zwei Gruppen geteilt und im Wechsel vor Ort unterrichtet werden können. Bevorzugtes Modell wären zwei Klassenteile wie im „Schichtbetrieb 1“ im Frühjahr des Vorjahres. Die eine Gruppe kommt am Montag und bekommt Arbeitsaufgaben für Dienstag, an dem sie dann zu Hause sind. Am Dienstag kommt die zweite Gruppe in die Schule.

Das bedeutet aber auch, dass Schüler im Osten des Landes dann maximal drei oder gar nur zwei Unterrichtstage bis zur Zeugnisverteilung haben könnten. Wobei dem Ministerium zufolge „verschiedene Modelle der Ausdünnung“ zur Anwendung kommen können, je nachdem was an den einzelnen Schulen sinnvoll sei. Die Details werden noch mit den Bildungsdirektionen besprochen. 

Dem Bildungsministerium ist es jedenfalls wichtig, dass sich die Schüler noch einmal treffen. „Das ist wie ein Etappensieg“, man könne mit den Lehrern „gemeinsam Atem schöpfen“, sagte der Generalsekretär im Bildungsministerium, Martin Netzer. Begrüßt wird die Vorgehensweise von den Lehrervertretern. Die genaue Organisation sei eine politische Entscheidung: „Wenn es die Infektionslage erfordert, ist Schichtbetrieb ein taugliches Mittel“, so der Vorsitzende der ARGE Lehrer in der GÖD, Paul Kimberger.

(Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Betreuung
Laut Angaben des Ministeriums können alle Kinder auch mit Schulstart am 25.1. weiterhin das Betreuungsangebot an der Schule in Anspruch nehmen - auch an jenen Tagen, an denen die Schüler nicht im Schichtbetrieb als Klassenteil Unterricht haben. Dies wurde auch bereits im ersten Schichtbetrieb im Frühjahr so gehandhabt. Heißt: Ein Schüler, der für den Klassenteil am Montag eingeteilt ist, kann auch am Dienstag im Rahmen des Betreuungsangebots in die Schule gehen.

Ob der Schüler dann in der Klasse - zusammen mit den Klassenkameraden aus der anderen Schicht - mitbetreut wird oder dies anders ausgestaltet wird, hänge von den Schulen und den Schülerzahlen ab. Und letztlich auch vom tatsächlichen Betreuungsbedarf in den einzelnen Schulklassen, wie im Ministerium angemerkt wird. Die Details dazu würden noch ausgearbeitet werden, die Standorte hätten hier bereits ausreichend Erfahrung gesammelt.

Zur Veranschaulichung: Zu Beginn des zweiten Lockdowns waren insgesamt rund 14 Prozent an die Schulen gekommen. In den Wochen darauf stieg diese Zahl dann leicht an. Wie zuletzt wurde am häufigsten in den Volksschulen Betreuungsbedarf angemeldet (rund 22 Prozent). An den Mittelschulen lag diese Quote bei acht, an AHS-Unterstufen bei knapp drei Prozent.

Semesterferien
Ergänzungsunterricht für Schüler mit Nachholbedarf soll es auch in den Semesterferien geben. Denn Distance Learning sei sicherlich keine Erholung, wie man im Ministerium betont. Die Anmeldung laufe bereits in den Schulen, etwa über die Lehrer, die ihre Schüler am besten einschätzen könnten und aktiv auf Lernbedarf ansprechen sollen.

(Bild: stock.adobe.com)

Darüber hinaus gibt es auch seit den Weihnachtsferien - krone.at berichtete - die Möglichkeit sich für einen Lernhelfer („Buddies“) auf der bereits bestehenden Plattform weiterlernen.at anzumelden. Die Abwicklung übernehmen Partnerorganisationen wie Caritas, Diakonie oder Jugendrotkreuz. Finanziert wird das von Faßmann erst kurz vor Weihnachten vorgestellte Programm vom Bildungsministerium mit einer Million Euro. 

Selbsttests
Corona-Selbsttests können die Schüler und Lehrer wie angekündigt freiwillig einmal pro Woche machen. Die Tests sollen schon ab Montag, den 18.1., an den Schulen zur Verfügung stehen. Dort können sie also schon jene Schüler nutzen, die in den Klassen betreut werden oder für Tests oder Schularbeiten bzw. zur Vorbereitung für diese an die Schulen geholt werden. 

Ein Testkit für Schüler (Bild: HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com)
Ein Testkit für Schüler

Volks- oder Sonderschüler sollen diese Tests zu Hause durchführen. Die anderen Schüler sollen zunächst die Antigen-Schnelltests unter Anleitung in der Schule durchführen, bei Unter-14-Jährigen braucht es dafür eine Einverständniserklärung der Eltern.

Zeugnis
Zur Notengebung - die von vielen Seiten angesichts der Corona-Situation hinterfragt wird - wurde im Ministerium erneut betont, dass selbstverständlich nicht nur die Schularbeiten in die Benotung einfließen würden, sondern auch im Distance Learning Faktoren wie Mitarbeit wesentlicher Bestandteil der Benotung seien.

Der Dachverband der Elternverbände der Pflichtschulen Österreichs hatte dazu angesichts des derzeit fehlenden Präsenzunterrichts eine „situationsangepasste Notengebung“ gefordert. Anders als gewohnt darf in diesem Semester nur höchstens eine Schularbeit durchgeführt werden. Deshalb schlagen die Eltern vor, Schularbeiten bzw. Tests nur zu einem Drittel in die Semesternote einfließen zu lassen, ein weiteres Drittel soll die Mitarbeit ausmachen und das letzte Drittel Hausübungen.

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