Neuer Eigentümer ist seit Herbst des Vorjahres die Karl Ludwig GmbH, an der zwei Tiroler Bauträger, Moser und Bauwerk, beteiligt sind. Moser verwies für eine Stellungnahme an Bauwerk, dort war gestern aber niemand für eine Stellungnahme erreichbar.
Verstörende Bilder
Fakt ist: Die Aufregung ist groß. „Die Bilder aus dem zerstörten Barocksaal im ehemaligen Hotel Europa sind für unsere Fraktion Für Innsbruck schockierend und verstörend. Für den Bauausschuss darf ich festhalten, dass wir mit großem Interesse die künftige Entwicklung mit den Eigentümern diskutieren wollten. Insbesondere die Erhaltung des Barocksaales war uns allen im Ausschuss ein großes Anliegen“, sagt Lucas Krackl, Obmann des Bauausschusses.
Auch die SPÖ verurteilt die Zerstörung des Barocksaales. Ohne Konsequenzen dürfe das nicht bleiben. „Es muss auf jeden Fall geprüft werden, ob hier denkmalschutzrechtliche Verstöße vorliegen und ob gegen die erlassene Bausperre verstoßen wurde“, erklärten Stadtparteichef Benjamin Plach und Klubobmann Helmut Buchacher.
Kauf wirft Fragen auf
FPÖ-Stadtrat Markus Lassenberger fragt, „was BM Willi unternommen hat, um das kunsthistorisch bedeutende Objekt zu erhalten“. Auch der Verkauf selbst werfe einige Fragen auf. „Sollte der Barocksaal tatsächlich ohne Genehmigung zerstört worden sein, dann sind die Behörden verpflichtet, Anzeigen zu erstatten – mit dem logischen Ziel, dass der Urzustand wieder hergestellt wird!“, betont GR Gerald Depaoli.
„Was hier passiert ist, ist ein Akt der Respektlosigkeit“, erklärte BM Georg Willi. „Ich bin schwer verärgert über dieses Vorgehen. Da das Hotel und der Saal nicht denkmalgeschützt sind, wäre es aber leider auch nicht zu verhindern gewesen. So verwerflich dieses Vorgehen ist - es ist rechtlich gedeckt“, beteuert BM Willi. „Das ist eine beispiellose Kulturgutvernichtung, die in dieser Art kaum mehr in Europa vorkommt, daher ist die große Aufregung in der Bevölkerung absolut nachvollziehbar“, erklärte ÖVP-Vize-BM Johannes Anzengruber.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.