Es waren nur drei Minuten, doch für eine kritische Infrastruktur wie den Flughafen Wien ist das eine Ewigkeit! Denn durch die europaweite Störung fiel plötzlich die Stromversorgung des Airports aus. Der Betrieb konnte nur durch sofortiges Anwerfen der eigenen Notaggregate aufrechterhalten werden
„Schon in den vergangenen Jahren hat es mehrere Unterbrechungen gegeben. Das ist ein neuerlicher alarmierender Vorfall. Damit können wir nicht leben“, schlägt Flughafen-Chef Dr. Günther Ofner Alarm: „Schon lange warnen Experten vor der Gefahr großflächiger Ausfälle mit dramatischen Folgen für die Menschen, da kein lebenswichtiges System im Alltag ohne Strom funktioniert. Die Energiepolitik muss daher mehr Augenmerk auf diesen wunden Punkt legen.“
Tatsächlich haben in Österreich sogenannte Spannungseinsenkungen im Übertragungsnetz zuletzt zugenommen, wie die Statistik der Austrian Power Grid zeigt. Als Risikofaktoren gelten die seit Jahrzehnten blockierten oder behinderten Ausbauten, aber auch die Abschaltung von immer mehr Kraftwerken. Dennoch kursieren absurde Verschwörungstheorien von Naturschützern, dass die jüngste Krise bewusst durch die Gaslobby ausgelöst wurde.
„Muss ausreichende Kapazitäten geben“
„Ökoenergie ist die Alternative der Zukunft. Doch Sonne und Wind stehen ja nicht immer zur Verfügung. Zum Ausgleich für die Schwankungen muss es deshalb ausreichende andere Kapazitäten geben“, so EVN-Experte Stefan Zach. Für Umweltlegende Dr. Gerhard Heilingbrunner ist es „unverständlich, dass sich die zuständige Öko-Ministerin Gewessler trotz jüngster Krise bisher nicht zu Wort gemeldet hat“.
Mark Perry, Kronen Zeitung
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