Eine dreifache, schwangere Mutter wird Ende März aus ihrer Gemeindewohnung in der Saligergasse im Wiener Bezirk Favoriten geworfen. Anklagepunkte: Die Kinder trampeln zu laut und der Müll wird über die Loggia entfernt. Trotz zugesagtem Delogierungsstopp wird die bald fünfköpfige Familie demnächst vor die Tür gesetzt.
Weil die Kinder zu laut sind, soll eine Jungfamilie Ende März ihre Wohnung verlieren. „Ich weiß, dass die Kleinen Lärm machen, aber ich habe ihnen schon rutschfeste Socken gekauft. Ich gebe mir Mühe, aber die Nachbarn waren von Anfang an gegen mich“, sagt Petra D.
Kein Kontakt zu Vater der Kinder
Hinzu kommt der Vorwurf, dass die Miete im Rückstand sei. Bei Wiener Wohnen habe die Alleinerziehende um eine Ratenzahlung angesucht, diese wurde aber abgelehnt. Vor ein paar Tagen erhielt sie dann die Kündigung, die Ende März fällig wird. Die 26-Jährige kann zwar Berufung einlegen, wird diese abgelehnt, hat sie keine Bleibe, denn zum Vater der Kinder gibt es keinen Kontakt.
Nachbarn sammelten Unterschriften
Bei Wiener Wohnen stützt man sich auf die Anklagepunkte, dass bereits seit Mietvertragsbeginn 2018 unzählige Beschwerden eingegangen sind und auch die Polizei mehrmals wegen Lärmbelästigung anrücken musste. Zuletzt hatten die Nachbarn Unterschriften gesammelt.
Zusammen mit sozialarbeiterischen Stellen der Stadt Wien soll eine passende Wohnmöglichkeit gefunden werden. Das Recht auf eine weitere Gemeindewohnung verfällt aber vorübergehend. Wie berichtet, wurde im März ein Delogierungsstopp versprochen - in diesem Fall gilt dieser wohl nicht.
Kathi Mötzl, Kronen Zeitung
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