Mit Toto-Wetten

Commerzialbank: Verspielte Pucher Millionen?

Burgenland
16.01.2021 16:07

Martin Pucher, ehemaliger Chef der pleitegegangenen Mattersburger Commerzialbank und Ex-Boss des Fußball-Clubs SV Mattersburg, soll entgegen eigener Behauptungen bei Wetten auf Fußballspiele Millionen verspielt statt gewonnen haben. 

Wie das Nachrichtenmagazin „profil“ unter Berufung auf Ermittlungsakten berichtet, soll Pucher zwischen 1994 und 2014 einen Betrag von 1,8 bis 2,7 Millionen Euro verzockt haben. Pucher selbst hatte zuvor bei Einvernahmen angegeben - wie die „Krone“ berichtet hatte -, alleine vor 1999 rund 60 Millionen Schilling und insgesamt rund sieben Millionen Euro im Fußball-Wettspiel Toto gewonnen zu haben.

In einem im November von der „Soko Commerz“ des Bundeskriminalamts übermittelten Zwischenbericht an die fallführende Wirtschafts- und Korruptionsanwaltschaft (WKStA) heißt es, dass „vielmehr Hinweise festgestellt wurden, dass Pucher durch die Lotto-Toto-Spiele hohe Verluste erlitten hat, wodurch eine mögliche Mittelverwendung aus veruntreuten Vermögenswerten der Commerzialbank Mattersburg AG nicht ausgeschlossen werden können“.

Woher hatte Martin Pucher sein Geld? Unter anderem habe er über Jahre erfolgreich Toto gespielt, sagte der Ex-Boss des SV Mattersburg und der Bundesliga in seiner Vernehmung. Nun gibt es gegenteilige Berichte. (Bild: GEPA Pictures/Walter Luger)
Woher hatte Martin Pucher sein Geld? Unter anderem habe er über Jahre erfolgreich Toto gespielt, sagte der Ex-Boss des SV Mattersburg und der Bundesliga in seiner Vernehmung. Nun gibt es gegenteilige Berichte.

Über 2000 Quicktipps bei einem Lottospiel
Zu diesem Schluss kamen die Ermittler laut „profil“, indem sie Puchers langjährige Toto-Annahmestelle einvernommen und Belege - so noch vorhanden - ausgewertet haben. Neben Toto mittels Systemschein soll der Ex-Chef der burgenländischen Skandalbank auch Lotto in bemerkenswertem Umfang gespielt haben: Bei einzelnen Spielen habe er 2000 bis 3000 Quicktipps abgegeben. Der Glücksspiel-Ermittlungsstrang wurde dem kolportierten Zwischenbericht vorläufig eingestellt, da weitere Ermittlungen zu dieser Thematik den Behörden offenbar nicht zielführend erschienen.

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