Nach Gift-Anschlag
Nawalny fliegt zurück nach Russland – Haft droht
Fünf Monate nach seiner Vergiftung will der Kremlkritiker Alexej Nawalny am Sonntag von Deutschland nach Russland zurückkehren - wo ihm die direkte Festnahme droht. Das Flugzeug der russischen Gesellschaft Pobeda soll am Nachmittag vom Berliner Flughafen BER starten und um 17.20 Uhr MEZ (19.20 Uhr Ortszeit) am Moskauer Flughafen Wnukowo landen. Der Oppositionsführer hatte seine Anhänger aufgerufen, ihn dort zu treffen.
Die Moskauer Staatsanwaltschaft warnte vor unerlaubten Kundgebungen auf dem Flughafengelände und drohte mit Konsequenzen. Zahlreiche Medien beklagten, dass die Flughafenverwaltung keine Kamerateams zulassen wollte. Die russische Justiz hat Nawalny zur Fahndung ausgeschrieben, weshalb der Gegner von Kremlchef Wladimir Putin mit seiner Festnahme rechnen muss.
Nawalny erholte sich in Deutschland von einem Anschlag mit dem als Chemiewaffe verbotenen Nervengift Nowitschok. Das Attentat war am 20. August in der sibirischen Stadt Tomsk auf ihn verübt worden. Ungeachtet der Gefahr, getötet oder festgenommen zu werden, erklärte Nawalny mehrfach, dass sein Platz in Russland sei und er dort seinen Kampf gegen das „System Putin“ fortsetzen wolle.
Mehrere Strafverfahren drohen
Nawalny drohen in Russland mehrere Strafverfahren, die als politisch motiviert in der Kritik stehen. Möglich ist eine Festnahme, weil er Bewährungsauflagen in einem früheren Strafverfahren nicht erfüllt haben soll, während er sich in Deutschland aufhielt. Nawalny hatte immer wieder Putin und den Inlandsgeheimdienst FSB für den Mordanschlag verantwortlich gemacht. Der Kremlchef hatte das stets zurückgewiesen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.