Nicht nur wenn sie in ihre Verkleidung schlüpfen, fühlen sich die beiden Mittelalter-Fans Michael und Alexander Moser in die Vergangenheit zurückversetzt – dazu genügt den beiden Brüdern schon ein Blick auf ihr Handy. Denn sie leben wie rund 200 Leidensgenossen in der Hinteren Loich, einem Teil der Gemeinde Loich im tiefsten Pielachtal im Bezirk St. Pölten. Und dort gibt es keinen Handy-Empfang. Dabei hätte die Gegend, durch die der Pilgerweg nach Mariazell und beliebte Wanderwege führen, auch touristisch durchaus Bedeutung.
Das Problem ist vor allem die Lage: Das Gemeindegebiet erstreckt sich in einem engen, fünf Kilometer langen Tal. Zwar wurde vor vielen Jahren ein Handymast errichtet – allerdings nicht erhöht, sondern mitten im Ortszentrum. Einen Teil der Gemeinde kann dieser nicht versorgen. Versprechen, die Versorgungslücke zu schließen, wurden von von Mobilfunkbetreibern nicht erfüllt.
Seit Jahren versuchen Bürger wie die Brüder Moser sich für einen besseren Empfang einzusetzen – vergeblich. Selbst eine Unterschriftenaktion half nichts. Der letzte Hoffnungsschimmer liegt schon viele Monate zurück: 2019 hätte ein Bauer eine Fläche für einen zweiten Masten zur Verfügung gestellt, aber die Voraussetzungen für die Errichtung waren nicht erfüllt.
So bleibt den Loichern nur ein schwacher Trost: Sie sind mit ihrem Schicksal nicht alleine. Denn auch aus weiteren Gemeinden in der Region hört man von Lücken im Mobilfunknetz
Thomas Werth, Kronen Zeitung
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