Die Impf-Affäre im Altenheim Eberschwang in Oberösterreich zieht weite Kreise - bis in die Landespolitik. Wie berichtet, wurden am 5. Jänner dort nicht nur einige Bewohner und Mitarbeiter gegen Covid-19 geimpft, sondern auch noch 30 externe Menschen; die meisten regelwidrig, gemessen an den klaren Vorgaben von Bund und Land für die Impfphase 1. Eberschwangs Bürgermeister Josef Bleckenwegner (SPÖ) und zwei Vizebürgermeister von SPÖ und FPÖ waren auch darunter.
Rieds Bezirkshauptfrau Yvonne Weidenholzer bestätigt als Chefin des Sozialhilfeverbandes, zu dem das Heim Eberschwang gehört, die seit Donnerstagabend vorliegenden Verdachtsmomente, „dass Personen eine Impfung im Heim Eberschwang bekommen haben, die laut der Vorgabe von Bund und Land in der aktuellen Prioritätenreihung nicht drin sind“. Offenbar seien seitens des Heimes und womöglich auch anderer an der Organisation der Impfung beteiligter Personen „eigenmächtige Handlungen“ durchgeführt worden.
Die Verdachtsmomente werden wir erheben und sauber abarbeiten. Es könnten sich dabei auch dienstrechtliche Konsequenzen ergeben.
Yvonne Weidenholzer, Chefin des Sozialhilfeverbandes Ried/I.
Untersuchung der Fachaufsicht
Das werde nun ermittelt; auch allfällige dienstrechtliche Konsequenzen sind dabei Thema. Dem Vernehmen nach hat die Heimleiterin bereits gekündigt. Für die Corona-Impfungen in den Altenheimen sind die Gesundheitsreferentin Christine Haberlander (ÖVP) und die Sozialreferentin Birgit Gerstorfer (SPÖ) zuständig. Gerstorfer: „Zu Eberschwang sage ich ganz schlicht, natürlich muss der Prioritätenplan zur Impfung eingehalten werden. Und die Fachaufsicht des Landes wird sich das jetzt genau anschauen.“
Regeln einhalten!
Wolfgang Hattmannsdorfer, Landesgeschäftsführer der OÖVP, sieht trotzdem bei Gerstorfer „dringenden Erklärungsbedarf“. Sie müsse „unverzüglich sicherstellen, dass die Regeln eingehalten werden und diejenigen eine Impfung bekommen, die sie am dringendsten benötigen“.
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