Die Korruptionsstaatsanwaltschaft sorgte erneut mit einer Anzeige für heftigen Wirbel: Staatsanwälte der Behörde warfen einer Journalistin wegen eines kritischen Berichts Verleumdung vor. Die Staatsanwaltschaft Wien bremste das Ansinnen jäh aus.
Spektakuläre Anzeigen in eigener Sache sind für die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft bekanntermaßen kein Neuland: 2019 etwa wurde der Spitzenbeamte Christian Pilnacek angezeigt - erfolglos.
Staatsanwaltschaft sieht keinen Anfangsverdacht
Nun gab’s die nächste Abfuhr: Staatsanwälte der Behörde zeigten eine Journalistin der „Presse“ wegen eines kritischen Berichts an; sie warfen ihr üble Nachrede und Verleumdung vor, das Strafmaß beträgt fünf Jahre. Die Staatsanwaltschaft Wien sieht allerdings keinen Anfangsverdacht und verwarf die Anzeige, die Sache ist also bereits wieder erledigt - juristisch jedenfalls.
Politisch scheint die Causa rund um die oft kritisierte Behörde noch nicht erledigt: ÖVP-Mandatar Wolfgang Gerstl sieht in der Anzeige einen „Angriff auf die Pressefreiheit“ und kündigte „volle Aufklärung“ an.
Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.