Wirbel um Interview

Hysterie-Sager: Ludwig über Hacker „erstaunt“

Wien
18.01.2021 07:38

Sagen wir so, die Rathaus-Kommunikation in Wien lief vielleicht etwas suboptimal: An dem Tag, an dem der Bürgermeister Michael Ludwig neben Sebastian Kurz den „Schulterschluss“ in Sachen Pandemie und Lockdown betonte, meinte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker in einem „Krone“-Interview, der Kanzler mache auf „hysterisch“, und der Lockdown sei zu beenden. Wirbel vorprogrammiert.

Seltenes Bild am Sonntag: Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) neben Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), der den neuen „nationalen Schulterschluss“ bei der Pandemiebekämpfung betonte. Auch in Sachen Lockdown trägt Ludwig die Maßnahmen mit.

Einige Stunden zuvor soll sich der Stadt-Chef laut Rathaus-Insidern „erstaunt“ über seinen Gesundheitsstadtrat Peter Hacker gezeigt haben, der der „Krone“ ein viel beachtetes Sonntags-Interview gab. Unter anderem mit diesen Aussagen: „Die Evidenz spricht momentan in mehreren Bezirken Österreichs nicht dafür, weiter einen völligen Lockdown zu machen.“ Und: „Ich kann Hobbyvirologen erkennen und Bundeskanzler und Gesundheitsminister, die einen auf hysterisch machen. Oder einen Rotkreuz-Rettungskommandanten.“

Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) in seinem Büro (Bild: Peter Tomschi )
Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) in seinem Büro

„Endgültige Entscheidung trifft immer der Bürgermeister“
Darauf am Sonntag von Journalisten angesprochen, erklärt der Bürgermeister: „Die endgültige Entscheidung trifft immer der Bürgermeister.“ Das saß! Aus dem Büro Hacker heißt es: „Zu dem Thema ist alles gesagt. Der Bürgermeister und ich stimmen uns immer eng ab.“ Wobei Hacker mit dieser Kritik bestimmt recht hat: „Es ist für die Wiener nicht nachvollziehbar, warum man in Wien nicht auf den Tennisplatz oder ins Museum darf, nur damit man in Salzburg ein Skirennen abhalten kann.“

Weil der politische Spin verbreitet wird, das Interview sei nicht aktuell gewesen: Das Gespräch mit Peter Hacker wurde Freitagmittag geführt, Samstagnachmittag autorisiert und am Sonntag veröffentlicht. Wir haben es nicht tagelang abhängen lassen, damit es besser reift.

Michael Pommer, Kronen Zeitung

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