Klinik: „Keine Panik“

Neue Virus-Mutation aus Bayern wird untersucht

Ausland
18.01.2021 12:34

In einem Spital in Bayern ist eine neue Variante des Coronavirus festgestellt worden. Die Mutation sei bisher unbekannt gewesen - nun untersucht der bekannte deutsche Virologe Christian Drosten den veränderten Erreger in der Berliner Charité, um herauszufinden, welche Eigenschaften das mit sich bringt. Fürchten brauche man sich dennoch nicht: „Eine Panikmache wäre absolut unseriös und unangebracht“, so das betroffene Klinikum.

Nach einem Corona-Ausbruch am Klinikum Garmisch-Partenkirchen wurden 73 Patienten und Mitarbeiter positiv getestet - bei einigen Abstrichen fielen Unregelmäßigkeiten auf. Drei Proben wurden daraufhin zur weiteren Untersuchung in die Charité geschickt. Dort wurde festgestellt, dass es sich wirklich um eine bisher gänzlich unbekannte Mutation handelt, die nicht einmal der Virologe Drosten vorher kannte.

Der Virologe Christian Drosten ist seit 2017 Lehrstuhlinhaber und Institutsdirektor an der Charité in Berlin, einer der größten Universitätskliniken in Europa. (Bild: AFP)
Der Virologe Christian Drosten ist seit 2017 Lehrstuhlinhaber und Institutsdirektor an der Charité in Berlin, einer der größten Universitätskliniken in Europa.

Ob die Variante ebenfalls ansteckender als das Ursprungsvirus ist, wie es bei jenen Mutationen aus Großbritannien und Südafrika der Fall ist, könne man noch nicht sagen. Frank Niederbühl, Geschäftsführer des Klinikums Garmisch-Partenkirchen, warnte jedoch vor Panikmache: „Allein die Tatsache, dass es eine neue Variante ist, besagt ja nicht, dass sie infektiöser ist.“ Der renommierte Sozialmediziner Michael Kunze erklärte diese Tatsache gegenüber krone.tv: „Das muss in jeden Fall neu erforscht werden.“ 

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Allein die Tatsache, dass es eine neue Variante ist, besagt ja nicht, dass sie infektiöser ist.

Frank Niederbühl, Geschäftsführer des Klinikums Garmisch-Partenkirchen

Experte: Virus hat weltweit schon 12.000 Veränderungen durchgemacht
„Seit Beginn der Pandemie wurden weltweit über 12.000 Veränderungen in den Sequenzen festgestellt, betonte Niederbühl, dass ein Virus laufender Veränderung unterliegt. Um die Gefährlichkeit einschätzen zu können, wird die Charakteristik einer Virusvariante entschlüsselt, um die Auswirkungen festzustellen. Erste Untersuchungsergebnisse sollen bereits Ende Jänner vorliegen. 

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