Eine weitere Mutation des Coronavirus ruft nun die Regierung in Österreich auf den Plan: Nach der Variante aus Großbritannien ist nun auch eine Form aus Brasilien dabei, sich über den Erdball zu verteilen. Erste Gegenmaßnahmen sollen diese Woche noch ergriffen werden.
Nicht nur die ansteckendere Briten-Mutation B.1.1.7. des Coronavirus bedroht derzeit die weltweite Eindämmung der Pandemie. Auch eine weitere Variante aus Brasilien bereitet Bundeskanzler Sebastian Kurz „große Sorgen“: Die neue Mutation wurde am 9. Jänner in Japan bei vier Reisenden aus Brasilien festgestellt - und zwar bei zwei Erwachsenen und zwei Kindern. Brasilianische Forscher hätten zudem über eine ähnliche Mutation berichtet, die sich aber vermutlich unabhängig von der in Japan nachgewiesenen Variante entwickelt habe.
Briten machen bereits dicht
Die WHO wollte sich bislang noch nicht zur Gefährlichkeit der neuen Brasilien-Variante äußern, die britische Regierung hat jedoch bereits reagiert: Sie setzte Freitagfrüh ein Einreiseverbot für Ankömmlinge aus Südamerika und Portugal in Kraft.
Erste Maßnahme: EU-weite Landeverbote
Dies rief auch die EU auf den Plan: Bei einer Videokonferenz der EU-Staats- und Regierungschefs am Donnerstagabend soll über einheitliche Landeverbote aus bestimmten Regionen in der gesamten EU gesprochen werden. Kurz machte deutlich, dass es ein generelles Vorgehen bei Reisebeschränkungen brauche, insbesondere bei Einreisen aus Drittstaaten.
Auch Bayern-Variante wird untersucht
In einem Spital in Bayern ist indes eine bisher unbekannte Variante des Coronavirus festgestellt worden. Der bekannte deutsche Virologe Christian Drosten untersucht den veränderten Erreger in der Berliner Charité nun, um herauszufinden, welche Eigenschaften er mit sich bringt. Fürchten brauche man sich dennoch nicht: „Eine Panikmache wäre absolut unseriös und unangebracht“, so das betroffene Klinikum.
Verzögerungen bei Pfizer-Impfstoff
Am Montag wurde außerdem bestätigt, dass es beim Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer zu einer Lieferverzögerung kommt. Daher werde vorerst 20 Prozent weniger Impfstoff als ursprünglich geplant ausgeliefert. Um weitere Engpässe zu vermeiden, will man in der EU möglichst bald auch den Impfstoff von AstraZeneca zulassen. „Es zählt hier wirklich jede Woche“, so Kurz.
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