In Grünau gehen nach dem Bekanntwerden der Pläne für ein Chalet-Dorf für Touristen mitten im Ort die Wogen hoch. Wolfgang Trautwein, ehemaliger stellvertretender Umweltanwalt, wirft dem Bürgermeister Geheimnistuerei vor. Auch Vorgaben der Raumordnungs- und der Alpenkonvention würden missachtet.
Von einer „Chaletanerei“ spricht der ehemalige Umwelt-Anwalt Wolfgang Trautwein in seiner Heimatgemeinde Grünau. Wie berichtet, plant die Anima GmbH um 14 Millionen Euro die Errichtung eines Chalet- und Appartementdorfs mit insgesamt 180 Betten. ÖVP-Bürgermeister Wolfgang Bammer erhofft sich dadurch eine Ankurbelung des Tourismus.
Große Zweifel
Daran zweifelt Trautwein. Vielmehr fühlt er sich wie viele andere Grünauer hintergangen. „Die Bevölkerung wurde nicht eingebunden. Ende Dezember wurden wir vor vollendete Tatsachen gestellt und erfuhren, dass eine Umwidmung des Grünlands geplant ist.“
Klare Verstöße
Trautwein sieht klare Verstöße gegen das Raumordnungsgesetz. „Es heißt, dass bevorzugt bereits umgewidmete Flächen genutzt werden sollen. Wir haben im Ort zwei große umgewidmete Gebiete.“ Außerdem führt durch das geplante Chalet-Dorf ein beliebter öffentlicher Wanderweg. Laut dem Umweltjuristen werde auch gegen die Alpenkonvention im Bereich des Bodenschutzes verstoßen. „Die Aberkennung des Titels ,Bergsteigerdorf’ droht“, erklärt Trautwein.
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