Fast die gesamte Erderwärmung seit Beginn des Industriezeitalters geht laut einer Studie auf das Konto des Menschen. Berechnungen hätten ergeben, dass der Ausstoß von Treibhausgasen infolge menschlichen Handelns die Temperaturen seit Mitte des 19. Jahrhunderts um 0,9 bis 1,3 Grad Celsius ansteigen ließ, schrieb ein Forscherteam in einem am Montag in der Fachzeitschrift „Nature Climate Change“ veröffentlichten Artikel. Das entspricht etwa der gesamten gemessenen Erderwärmung.
Für die Studie verglichen die Wissenschaftler anhand von Modellrechnungen drei verschiedene Szenarien des Treibhausgas-Ausstoßes in den vergangenen gut 150 Jahren. Im ersten Szenario berechneten sie die Auswirkungen, die nur die bereits vorhandenen Partikel auf die Temperaturen hatten - ohne zusätzliche Naturereignisse wie Vulkanausbrüche oder menschliche Aktivitäten.
Im zweiten Szenario bezogen sie zudem die natürlichen Folgen unter anderem auch von Veränderungen der Sonnenstrahlungen mit ein. Im dritten Szenario wurden der menschliche Treibhausgas-Ausstoß etwa in Form von CO2 durch Industrie oder Verkehr einberechnet.
Erreichen der Pariser Klimaziele noch möglich
Die Ergebnisse zeigten, was oftmals von Klimawandel-Skeptikern angezweifelt wurde: Nämlich, dass die „Klimaerwärmung vor allem von den Menschen verursacht wird“, erklärte der kanadische Klimaforscher Nathan Gillet. Sollte sich der menschliche Anteil am Klimawandel indes im unteren Teil der errechneten Skala zwischen 0,9 und 1,3 Grad Temperaturanstieg bewegen, bestehe noch Hoffnung für das Erreichen der im Pariser Klimaabkommen festgelegten Ziele. Das Abkommen sieht vor, dass der weltweite Temperaturanstieg auf weniger als zwei Grad beschränkt werden soll.
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