Gipfel am Donnerstag
EU will 70 Prozent Corona-Impfrate bis zum Sommer
Am Donnerstag beraten die EU-Staats- und Regierungschefs per Videogipfel über die Frage eines europäischen Corona-Impfpasses und möglicher Privilegien für Geimpfte. Bereits davor ist ein Ausblick der EU-Kommission bezüglich einer möglichen Durchimpfungsrate, der am Dienstag veröffentlicht werden soll, durchgesickert. So will man in Brüssel bis zum Sommer eine Impfrate von rund 70 Prozent der Erwachsenen in der Europäischen Union erreichen. Bis März laute das Zwischenziel, 80 Prozent der Menschen über 80 Jahre und der Beschäftigten im Gesundheitswesen zu immunisieren.
Die Ziele sind laut einer Meldung der Deutsche Presse-Agentur Teil eines Diskussionspapiers für den EU-Videogipfel am Donnerstag. Dort sollen Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und die übrigen Staats- und Regierungschefs nach dem Willen von EU-Ratschef Charles Michel auch die Frage erörtern, ob es einen EU-Impfpass und gegebenenfalls damit verbundene Privilegien geben soll. In einigen Ländern gibt es darüber eine kritische Diskussion.
EU-Kommission für europäisches Impfdokument
Die EU-Kommission will nach dpa-Informationen zwar für ein möglichst genaues und in allen EU-Staaten anerkanntes Impfdokument plädieren. Daraus soll erkennbar sein, wer wann in welchem EU-Staat welchen Impfstoff bekommen hat. Dies soll auch helfen, etwaige Nebenwirkungen zurückzuverfolgen. Ob Geimpfte Vorteile genießen - zum Beispiel Zugang zu Restaurants und Kinos oder erleichterte Urlaubsreisen - soll jedoch den EU-Staaten überlassen bleiben.
Angesichts der besonders ansteckenden Mutationen des Coronavirus will die EU-Kommission die Mitgliedsstaaten drängen, mehr zur Erkennung der neuen Virusformen zu tun. Nötig ist dafür die Sequenzierung der bei Tests entnommenen Virusproben. Die allermeisten EU-Staaten seien weit von den wünschenswerten Zahlen bei der Sequenzierung entfernt, hieß es in Brüssel. Somit würden Virusvarianten eher zufällig entdeckt - anders als in Großbritannien, wo systematischer gesucht worden sei.
„Beschleunigung der Impfungen ist absolute Priorität“
EU-Ratschef Michel hatte am Montagabend sein Einladungsschreiben für den Videogipfel am Donnerstag veröffentlicht, bei dem sich die 27 Staaten im Kampf gegen die Pandemie abstimmen wollen. Neben den Themen Impfpass und Impfprivilegien soll es auch um die Mutationen gehen. Topthema ist das Impfen: „Die Beschleunigung der Impfungen in der EU ist unsere absolute Priorität“, schrieb Michel.
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