Nach Razzia bei Amazon

Sozialbetrug im großen Stil: 140 Fälle aufgedeckt

Niederösterreich
19.01.2021 08:02
Die Finanzrazzia im Amazon-Verteilzentrum vor den Toren Wiens hat auch die „Taskforce Sozialbetrug“ auf den Plan gerufen. Bei nachfolgenden Ermittlungen wurden 140 Fälle – unrechtmäßiger Bezug von Arbeitslosengeld, Notstandshilfe, Grundversorgung – aufgedeckt.

Wie berichtet, stellte die Finanzpolizei fast 1000 Gesetzesverstöße und somit so viele wie noch nie bei einer Großbetriebskontrolle fest. Die eigens gegründete Einheit des Landeskriminalamtes Niederösterreich stieß in der Folge auf illegal bezogene Transferleistungen von exakt 188.200 Euro. Die meisten Delikte betrafen Arbeitslosengeld und Notstandshilfe – großteils beim AMS in Wien –, die Leiharbeiter in dem unübersichtlichen Dickicht von Paketfirmen rund um Amazon bezogen hatten.

Zudem wurden 350 Asylberechtigte aus dem Umfeld des Internet-Riesen überprüft. Dabei konnten zehn Verdachtsfälle von unrechtmäßig erhaltener Grundversorgung aufgedeckt werden.

Innenminister Karl Nehammer (Bild: APA/Georg Hochmuth)
Innenminister Karl Nehammer

Innenminister Karl Nehammer lobt die „behördenübergreifend tolle Arbeit der Ermittler“.

Christoph Budin, Kronen Zeitung

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