Neo-Arbeitsminister Martin Kocher und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) haben am Dienstag über die aktuelle Beschäftigungslage in Österreich informiert. Kocher sagte dabei, dass in dieser Woche fast 26.000 Menschen mehr in Kurzarbeit seien als in der Vorwoche. „Wir haben derzeit rund 533.000 Menschen die arbeitslos sind. Das sind um 112.000 mehr als vor einem Jahr“, so Kocher.
Aufgrund des fehlenden Saisonstarts im Tourismus gebe es in diesem Bereich derzeit 73.000 Arbeitslose, aber auch hier werde die Kurzarbeit sehr stark genutzt. „Ich rechne in den nächsten Wochen mit einer Stagnation, vielleicht leichten Erhöhung“, so Kocher. Niedrige Zahlen seien erst nach weiteren Öffnungsschritten möglich.
Kurzarbeit das „Kriseninstrument schlechthin“
In Kurzarbeit seien derzeit 440.384 Menschen, um 25.611 mehr als in der Vorwoche. Die Kurzarbeit sei überhaupt das Kriseninstrument schlechthin. Dafür habe man bisher rund 5,7 Milliarden Euro in die Hand genommen. Ab Dienstag gebe es Gespräche mit den Sozialpartnern, in welcher Form man die Kurzarbeit verlängern könne.
„Der Aufschwung wird kommen“
Kocher hätte sich schon früher Öffnungsschritte gewünscht, das sei aber aufgrund der derzeitigen Lage „einfach zu riskant“ gewesen. Außerdem ergebe es für die Betriebe keinen Sinn, Öffnungsschritte zu setzen, nur um dann zwei Wochen später wieder zusperren zu müssen. „Der Aufschwung wird kommen, wenn wir uns an die Vorgaben halten. Wir müssen aber jetzt noch durch eine schwierige Wochen“, sagte Kocher.
Gedämpfte Erwartung für Wintersaison
„Solange es die britische Variante des Virus gibt, müssen wir sehr vorsichtig sein“, so Kocher. Die Erwartungen für die Wintersaison seien auch deshalb noch etwas schlechter geworden. Das Instrument der Kurzarbeit greife jedoch vor allem auch in diesem Bereich. Rund ein Viertel der in Kurzarbeit befindlichen Personen seien dem Tourismussektor zuzurechnen.
Tourismus schon vor Pandemie problematisch
Köstinger fügte hinzu, dass der touristische Arbeitsmarkt schon vor der Pandemie sehr schwierig gewesen sei. Damals habe ein Fachkräftemangel große Probleme bereitet. „Die Situation ist jetzt unvergleichlich schwieriger“, sagte sie. Auch sie hob die Möglichkeit der Kurzarbeit hervor, die Arbeitsplätze und Einkommen sichere. Die Möglichkeit null Prozent Arbeitszeit in der Kurzarbeit festzulegen, habe man zunächst einmal bis Ende März verlängert.
Außerdem sei das Angebot für Mitarbeiter im Tourismus, sich einmal pro Woche testen lassen zu können, sehr gut angenommen worden. Bisher habe man 648.000 Corona-Tests in diesem Bereich durchgeführt.
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