Mit Tränengas

Polizei in Guatemala löste Flüchtlingskarawane auf

Ausland
19.01.2021 12:05

Sicherheitskräfte in Guatemala haben einen Flüchtlingstreck mit rund 4000 Migranten aus Honduras gewaltsam auseinandergetrieben. Die Polizei ging am Montag (Ortszeit) nahe der Stadt Vado Hondo rund 50 Kilometer von der Grenze zu Honduras im Südosten des zentralamerikanischen Staats gegen die Geflüchteten vor. Viele Menschen flüchten vor der Armut in Honduras und wollen durch Guatemala weiter in Richtung Vereinigte Staaten.

Ziel des Polizeieinsatzes war es, die seit Samstag in der Gegend auf die Weiterreise in Richtung USA wartenden Migranten zurück in ihr Heimatland zu treiben und eine durch den Treck blockierte Straße zu räumen.

(Bild: ASSOCIATED PRESS)

Tränengas gegen Steinewerfer
Einige Honduraner warfen Steine auf die vorrückenden Sicherheitskräfte. Die Polizei antwortete mit Tränengas. Unter den Menschen, die vor den Sicherheitskräften flohen, waren auch Frauen mit kleinen Kindern. Ein Teil der Migranten kehrte nach Honduras zurück. Andere wollen die gefahrvolle Reise fortsetzen.

Zusammenstöße bereits am Wochenende
Am Freitagabend hatte eine erste Gruppe von Migranten aus Honduras eine Polizeiabsperrung an der Grenze nach Guatemala durchbrochen, am Samstag folgten tausende weitere Menschen. Die Grenzpolizei verzichtete nach eigenen Angaben zunächst darauf, die Menschen gewaltsam aufzuhalten, da unter ihnen viele Familien mit kleinen Kindern waren.

Unter den Flüchtlingen sind auch viele Frauen mit kleinen Kindern. (Bild: ASSOCIATED PRESS)
Unter den Flüchtlingen sind auch viele Frauen mit kleinen Kindern.

Zwar kontrollierten die Beamten die Papiere und verlangten den Nachweis eines negativen Coronatests, doch ließen sie schließlich alle durch. Am Sonntag trieb die Polizei die Migranten aber mit Tränengas zurück und hielten sie so in der Nähe von Vado Hondo auf.

Massive Abwanderung aus Honduras
Die Regierung in Guatemala rief die Behörden von Honduras auf, die massive Abwanderung seiner Einwohner durch präventive Maßnahmen einzudämmen. Die Migranten fliehen nach eigenen Angaben vor Armut und Arbeitslosigkeit sowie der grassierenden Bandengewalt in Honduras.

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