Eineinhalb Seiten lang ist der Abschiedsbrief von Franz Josef H. (74), den er verfasst hatte, nachdem er in Aschach an der Steyr seine Ehefrau Rosi (71) getötet haben soll. Doch seine Frau war ihm darin kein Wort wert.
Das Motiv blieb der tatverdächtige Rentner ebenfalls schuldig - dieses könnte er beim Prozess liefern. Den halbherzigen Selbstmordversuch mit einem Stamperl Treibstoff und Messer-Ritzern am Unterarm hat er überlebt, am Dienstag wurde er in U-Haft genommen. Der Abschiedsbrief - mit Sonntag, 3.30 Uhr früh, datiert - ist vielmehr eine Anweisung, wie und in welcher Kleidung er am Linzer Barbarafriedhof beerdigt werden möchte. Und wo der Geldkoffer im Haus steht.
Nie ein böses Wort
Der Brief passt zu den Charakterbeschreibungen des Verdächtigen durch Familie und Nachbarn, die ihn als egoistischen Menschenhasser zeigen. Angeblich habe er sich auch einmal selbst verletzt und den Freund der Tochter als Täter bezichtigt. Viele andere Übergriffe seien aus Angst oder Rücksicht auf seine Gattin Rosina, die als „herzensgute Seele“ beschrieben wird, nicht angezeigt worden. Auch Rosi habe über ihren Mann nie ein böses Wort verloren, obwohl er die Familie tyrannisiert haben soll.
Die beiden Töchter hatten den Vater seit Jahren gemieden. Die ältere Tochter (44), die mit ihrem Onkel das Drama rund zehn Stunden nach der Tat entdeckt hatte, braucht jetzt psychologische Betreuung.
Video: Mord in Aschach an der Steyr
Massiver Blutverlust
„Die Obduktion hat ergeben, dass die Frau an massivem Blutverlust gestorben ist“, weiß Andreas Pechatschek, Sprecher der Staatsanwaltschaft Steyr. Jeder Hammerschlag oder jeder Messerstich für sich allein wäre nicht tödlich gewesen, es war die Summe der Verletzungen.
Markus Schütz, Jürgen Pachner/Kronen Zeitung
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