Im „Krone“-Gespräch
Rudy Giuliani: Trump „hat keine Fehler gemacht“
Was macht eigentlich Donald Trump am Mittwoch, nachdem er sich als erster US-Präsident seit Jahrhunderten weigert, seinen Nachfolger zu begrüßen. Er wird vor der Angelobung von Joe Biden und dessen Vize Kamala Harris mit der Air Force One wohl Richtung Florida abheben. Ob er sich dann in seinem Luxushotel gemeinsam mit der scheidenden „First Lady“ Melania die Zeremonie im Fernsehen gibt? „Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen“, schmunzelt sein Chefanwalt und Berater Rudy Giuliani beim „Krone“-Gespräch in der Lobby des bekannten Willard-Hotels beim Weißen Haus.
„Krone“: Warum kommt Donald Trump nicht zur Angelobung?
Rudy Giuliani: Das ist seine Entscheidung. Trump ist von Wahlbetrug überzeugt, und somit soll dieser Abgang auch eine Warnung für die Zukunft sein.
Was war der größte Fehler von Trump?
Er hat keine Fehler gemacht. Er wurde von den Medien und den Hightech-Konzernen besiegt. Es gab Zensur. Twitter hat ihn gesperrt, und über die Unregelmäßigkeiten wurde nicht berichtet.
Was ist denn so schlimm an Joe Biden?
Er wirkt völlig kraftlos.
Glauben Sie, dass er die Amtsgeschäfte bald an seine Stellvertreterin Harris übergeben wird?
Das hängt von seinem mentalen Zustand ab. Unlängst hat er bei einem Auftritt völlig daneben gewirkt. Er hat offenbar nicht mehr gewusst, wo er sich gerade befindet.
Was bedeutet die Wahl von Biden für die transatlantischen Beziehungen?
Wenn man für sein Land verhandelt, muss man sein Land an der ersten Stelle haben, dann kommt am Ende ein guter Deal heraus. Einige Punkte, die Trump der EU gesagt hat, waren sicherlich harsch, aber fair.
Waren Sie eigentlich schon in Österreich?
Mehrfach! Ich habe einst eine Delegation zum Thema Antisemitismus angeführt. Zuletzt waren wir 2019 in Wien. Damals waren wir in der Oper und haben „La Bohème“ gesehen. Es war traumhaft. Ich liebe Opern.
Gregor Brandl, Kronen Zeitung, in Washington
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