Damit war eigentlich schon zu rechnen: Lockdown-bedingt waren salzburgweit Ende Dezember 26.942 Menschen arbeitslos. Allein 7967 der Betroffenen waren zuvor im Hotel- und Gastgewerbe tätig – ein Zuwachs von 508,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Das AMS will diesen Zahlen nun gegensteuern: Nicht nur eine „Joboffensive im Tourismus“, bei der arbeitslose Ex-Mitarbeiter ab Ende Jänner fachspezifische Aus-und Weiterbildungen absolvieren können, steht an.
Auch die neue „Corona-Joboffensive“ steht den ehemaligen Tourismus-Mitarbeitern nun offen – und damit auch branchenfremde Aus- und Weiterbildungen, wie etwa Umschulungen zum Pflegehelfer.
Und das besorgt die Touristiker: „Es ist genial, dass Schulungen für unsere Mitarbeiter angeboten werden, für die wir oft zu wenig Zeit hatten, wie etwa Weinseminare“, so Wastlwirt Sebastian Baier aus St. Michael.
Nachsatz: „Allerdings ist es sehr fragwürdig, dass gleichzeitig hier die Abwanderung unserer Mitarbeiter aus der Branche begünstigt wird. Wir haben schon vor der Krise unter dem Fachkräfte-Mangel sehr gelitten“, so Baier. Ähnlich sieht es Hotelierin Petra Nocker-Schwarzenbacher: „Wenn man Leute aus einer Branche zieht, die jährlich Rekorde erzielt hat, geht das am Bedarf vorbei. Wir werden die Mitarbeiter dringend brauchen, sobald das Geschäft wieder läuft.“
AMS-Chefin Jacqueline Beyer meint: „So flexibel waren wir nie, wie wir machen keine Türen zu. Es gibt viele Mitarbeiter, die im Tourismus bleiben und eine ,Höherschulung’ wollen.“
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