Sie will den Posten aus Zeitgründen sowieso nicht zurück, dennoch übt Kathrin Glock heftige Kritik an Verkehrsministerin Leonore Gewessler, die die Ehefrau des Waffenproduzenten Gaston Glock in der Vorwoche von der Spitze des Austro-Control-Aufsichtsrates entfernt hat. Dieser Schritt sei aus „politischen Motiven“ erfolgt und sei bereits vor der Befragung Kathrin Glocks im Ibiza-U-Ausschuss geplant gewesen.
Wegen ihres Auftritts vor den Nationalratsabgeordneten und der mehrmaligen Weigerung, nach Wien zu kommen, was aus Sicht der grünen Ministerin einer „Geringschätzung gegenüber einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss“ gleichkommt, hatte Gewessler die 40-Jährige mit sofortiger Wirkung abberufen. Glock findet das „höchst befremdlich“.
Insbesondere weil zum Zeitpunkt der Presseaussendung am Tag nach ihrer Befragung im U-Ausschuss noch nicht einmal ein inoffizielles Protokoll vorlag, argumentiert Glock: „Sie haben Ihre Entscheidung offenbar alleine auf Basis der laufenden Kurzzusammenfassungen aus den Medien getroffen oder Zurufe von Abgeordneten ungeprüft und reflexionslos Ihrer Entscheidung zugrunde gelegt.“ Zudem würde „keine einzige ihrer Aussagen“ in dem nunmehr vorliegenden Protokoll den Vorwurf Gewesslers bestätigen.
Glock will Aufklärung des Abberufungsgrundes
Die 40-Jährige fordert nun von der Ministerin eine „konkrete Darlegung aufgrund welcher Fakten“ Gewessler diesen „unhaltbaren Vorwurf“ gründe. Dabei gehe es ihr „einzig“ um Aufklärung ihres Abberufungsgrundes, schreibt Glock. Denn eine Rückkehr als Aufsichtsrätin sei für sie ausgeschlossen, wie die Waffenproduzenten-Gattin in dem Brief betont. Dies würden ihre „zeitlichen Ressourcen“ durch die Übernahme des Vorsitzes im Aufsichtsrat der Glock Ges.m.b.H. mit Jänner „nicht mehr zulassen“. Daher habe sie bereits vor der Abberufung ihr Mandat zurückgelegt, wie Glock abermals festhielt.
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