Erst wieder 2022

Karneval von Rio de Janeiro komplett abgesagt

Ausland
22.01.2021 08:10

Die Corona-Pandemie hat Brasilien schwer getroffen: Mehr als 8,6 Millionen Menschen sind mit dem Virus infiziert, in der Amazonas-Metropole Manaus sind die Kliniken überfüllt und der Sauerstoff geht aus. Nun wurde auch der bisher auf den Juli verschobene Karneval von Rio de Janeiro für dieses Jahr komplett abgesagt. Es sei „unsinnig“, weiter darauf zu hoffen, dass im Juli die Voraussetzungen für den Karneval bestünden, sagte der Bürgermeister der brasilianischen Millionenmetropole, Eduardo Paes. Die nächsten offiziellen Karnevalsfeiern in Rio sollen erst wieder kommendes Jahr stattfinden.

„Im Jahr 2022 können wir - wenn wir alle richtig geimpft sind - das Leben und unsere Kultur mit all der Intensität feiern, die sie verdienen“, sagte Paes. Er stellte zugleich Finanzhilfen für all die Menschen und Vereine in Aussicht, die monatelang an der Vorbereitung des Karnevals gearbeitet hatten.

Zunächst auf Juli verschoben
Der weltberühmte Karneval von Rio findet normalerweise im Februar oder März statt. Wegen der Pandemie hatten die Sambaschulen, welche die prachtvollen Umzüge organisieren, im September beschlossen, den Karneval 2021 auf den Juli zu verschieben. Dabei hatten sie auf die Entwicklung und Auslieferung von Impfstoffen gesetzt. Rios Bürgermeister Paes nannte es nun aber „unmöglich“, inmitten der fortdauernden Ausbreitung des Virus den Karneval zu organisieren.

In Brasilien wurden am Montag die ersten beiden Frauen geimpft. (Bild: ASSOCIATED PRESS)
In Brasilien wurden am Montag die ersten beiden Frauen geimpft.

Virus grassiert
Erst am Montag wurde in dem lateinamerikanischen Land mit über 209 Millionen Einwohnern mit Impfungen begonnen. Brasilien verzeichnet nach den USA die weltweit höchste Zahl von Todesopfern der Corona-Pandemie. Bisher wurden mehr als 213.000 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona-Infektionen registriert. In der Amazonas-Metropole Manaus ist das Gesundheitssystem zum zweiten Mal kollabiert.

In Manaus ist der Sauerstoff für Corona-Patienten knapp. Die nachgelieferten Flaschen reichen nur eineinhalb Tage. (Bild: APA/AFP/MARCIO JAMES)
In Manaus ist der Sauerstoff für Corona-Patienten knapp. Die nachgelieferten Flaschen reichen nur eineinhalb Tage.

Strände in Rio voll
Trotz der dramatischen Lage nehmen viele Menschen in Rio de Janeiro die Pandemie nicht besonders ernst. Sie drängen sich dicht an den weltberühmten Stränden, viele tragen keine Maske.

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