Bestürzung in Italien

Mädchen stirbt nach Black-out-TikTok-Challenge

Ausland
22.01.2021 09:45

Glitzerattacken auf den Exfreund mögen im Internet noch recht harmlos anmuten, doch im Web werden auch sogenannte Challenges veranstaltet, die oft auch gewisse Risiken bergen - denn genau darin liegt für viele der Reiz. Eine äußerst zweifelhafte „Mutprobe“ auf TikTok hat nun in Italien vermutlich zum Tod eines erst zehnjährigen Mädchens geführt. Es wurde in äußerst kritischem Zustand ins Spital eingeliefert, nachdem es sich in einer „Black out Challenge“ selbst mit einem Gürtel um den Hals gewürgt hatte. Nun ist eine Debatte über den Zugang von Kindern zum Internet im Land entbrannt.

Nachdem das bewusstlose Mädchen von seiner Schwester entdeckt worden war, wurde es von den Eltern ins Krankenhaus gebracht, wo die Ärzte nur mehr den Hirntod des Kindes feststellen konnten. Das Smartphone des Mädchens wurde von der Polizei beschlagnahmt. Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen auf. Ein Sprecher der TikTok-Plattform erklärte sich bereit, bei den Ermittlungen mit den Justizbehörden zusammenzuarbeiten.

(Bild: ©tashatuvango - stock.adobe.com)

Anerkennung aus dem Netz
Derartige „Mutproben“ - wie 2014 etwa die gehypte Ice-Bucket-Challenge, die Polster- oder Scare-A-Cow-Challenge („Erschreck eine Kuh“-Herausforderung) - kommen bei Jugendlichen häufig vor. Bei manchen risikoreichen Wettbewerben würden Grenzen überschritten, um sich mit Gleichaltrigen zu messen und Anerkennung zu erhalten, warnen Jugendschützer. Das verlagere sich immer stärker in die sozialen Netzwerke.

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Ich bin zwar gegen Verbote, man muss aber etwas zum Schutz unserer Kinder unternehmen.

Forza-Italia-Senator Andrea Cangini

„Etwas zum Schutz der Kinder tun“
Soziologen und Pädagogen warnen vor den großen Gefahren für Kinder bei freiem Zugang zum Internet. Der Soziologe Francesco Pira betonte, dass immer mehr Kinder und Jugendliche wegen des Coronavirus-Notstands und dem starken Zugriff zur Ferndidaktik stundenlang vor dem PC oder mit ihren Smartphones allein gelassen werden. „Viele Eltern kennen nicht einmal TikTok, das monatlich eine Milliarde Nutzer weltweit hat“, so Pira. „Ich bin zwar gegen Verbote, man muss aber etwas zum Schutz unserer Kinder unternehmen“, betonte auch der Forza-Italia-Senator Andrea Cangini.

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