Ausreichend Vakzine

Israel impft an nur einem Tag 224.000 Menschen!

Ausland
22.01.2021 10:47

Einen Rekord an Impfungen gegen das Coronavirus hat am Donnerstag Israel verzeichnet. Wie Gesundheitsminister Juli Edelstein am Freitag auf Twitter schrieb, wurden am Vortag 224.000 Dosen verabreicht. Insgesamt erhielten in dem Land mit seinen neun Millionen Einwohnern seit dem 19. Dezember bereits rund 2,4 Millionen Menschen eine erste und etwa 850.000 Menschen sogar schon die zweite Coronavirus-Impfung.

In Israel gibt es ausreichend Impfstoff. Die Regierung hat früh entsprechend viele Dosen bestellt. In einer Kooperation mit dem Unternehmen Pfizer stellt das Land zudem im Gegenzug für Impfstofflieferungen Datenmaterial zur Verfügung. Experten führen den Erfolg der Impfkampagne auch auf das starke und digitalisierte öffentliche Gesundheitssystem zurück.

7100 Neuinfektionen binnen 24 Stunden
Israel steckt in einer dritten Corona-Welle. Bis Ende Jänner gilt ein Lockdown mit strengen Restriktionen. So darf man die eigene Wohnung in der Regel nur in einem Umkreis von 1000 Metern verlassen. Die Regierung will damit die hohen Infektionszahlen bekämpfen und eine Überlastung des Gesundheitssystems verhindern. Am Freitag wurden 7099 Neuinfektionen binnen 24 Stunden ausgewiesen. In den Krankenhäusern liegen viele Schwerkranke. Seit Beginn der Pandemie starben mehr als 4200 Menschen in Verbindung mit dem Virus.

(Bild: AFP/Emmanuel Dunand)

Großteil der Neuinfektionen unter Strengreligiösen
Ein großer Teil der Neuinfektionen wird Berichten zufolge unter den Strengreligiösen registriert. In ultraorthodoxen jüdischen Wohnvierteln leben häufig größere Familien auf engem Raum zusammen. Viele von ihnen halten sich jedoch auch nicht an die Corona-Regeln, in den vergangenen Tagen kam es wiederholt zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei.

Ein ultra-orthodoxer Jude erhält in Jerusalem eine Impfung. (Bild: The Associated Press)
Ein ultra-orthodoxer Jude erhält in Jerusalem eine Impfung.

Im Vergleich zum Rest der Gesellschaft lassen sich auch weniger Ultraorthodoxe impfen. Viele von ihnen fühlen sich nicht vom Staat Israel vertreten. Sie leben teilweise in einer Art Parallelwelt und folgen eher Vorgaben ihrer Rabbiner als denen des Landes.

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