Jeder fünfte im Internet bestellte Artikel hat seine Reise umsonst angetreten - und das gleich zweifach, weil er auch wieder zurückgeschickt wird, so das „Österreichische E-Commerce-Gütezeichen“ mit Verweis auf eine Studie. 85 Prozent der Online-Käufer nutzen das Rücktrittsrecht. Demnach achten die Kunden darauf, ob der Händler die Kosten für die Rücksendung übernimmt. Laut Studie ist das für 40 Prozent der Kunden sogar kaufentscheidend.
Der Onlinehandel in Österreich boomt - und damit auch die Rücksendung von im Internet bestellten Waren. Der mit 70,6 Prozent am häufigsten angegebene Grund für eine Retournierung ist, dass der Artikel nicht passt - was sich vorwiegend auf Bekleidungskäufe bezieht. Jeder Fünfte bestellt grundsätzlich mehrere Varianten zur Auswahl.
Rücksendungen belasten das Klima
Vor einem Monat haben Wirtschaftsforscher der Universität Bamberg (Deutschland) ausgerechnet, dass eine Rücksendegebühr von rund drei Euro die Zahl der Retouren um 16 Prozent senken könnte. Bei 490 Millionen zurückgeschickten Artikeln im vergangenen Jahr in Deutschland entspräche das etwa 80 Millionen Retouren weniger. Das würde dem Klima fast 40.000 Tonnen CO2 ersparen, sagte Studienleiter Björn Asdecker. Auch Greenpeace Österreich warnte vergangenen November vor schädlichen Impulskäufen und Rücksendungen.
Onlineshops Herausforderung für Händler
„Bedingt durch die Coronakrise sind im vergangenen Jahr viele stationäre Händler ins Online-Geschäft gegangen. Dadurch sind sie vielfach mit einer Rechtsmaterie konfrontiert, mit der sie sonst wenig zu tun hatten“, beschreibt Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) die Herausforderungen für Onlineshops. Um die Händler über die rechtlichen Aspekte zu informieren, habe das Österreichische E-Commerce-Gütezeichen ein Servicepaket mit Praxistipps von Experten entwickelt.
Genaue Informationen reduzieren Rücksendungen
Onlinehändlern soll so geholfen werden, ihre Shops zu verbessern. So lassen sich auch Rücksendungen leichter vermeiden: Wer etwa gute Fotos und genaue Produktinformationen auf seiner Website hat, erleichtert den Kunden die Auswahl.
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