Die Aussichten für die Tourismusbranche sind weiterhin düster. Die laufende Wintersaison droht ein Totalausfall zu werden. Der Monat März sei das „aus jetziger Sicht wohl früheste realistische Öffnungsdatum“, hielt die österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) am Freitag fest. Aus einer aktuellen ÖHV-Umfrage geht zudem hervor, dass die Betriebe auch dann nur mit einer schwachen Auslastung von 30 Prozent rechnen.
„Das hinterlässt so tiefe Spuren in den Bilanzen, das ist ein ganz klarer Handlungsauftrag für die Politik“, betonte ÖHV-Generalsekretär Markus Gratzer.
Hoteliers halten nur noch ein paar Monate durch
Laut Branchenbefragung können lediglich 37,5 Prozent der Betriebe noch länger als ein halbes Jahr durchhalten. Der überwiegende Teil von 62,5 Prozent halte nur noch ein paar Monate durch. Immerhin 28,2 Prozent der Betriebe gaben an, dass ihnen in drei Monaten finanziell die Luft ausgehe, weitere 34,3 Prozent schaffen es noch bis zu sechs Monate.
Verlängerung der Beihilfen notwendig
Die dringendsten Wünsche sind laut Umfrage zuerst die Verlängerung der Beihilfen über den Juni hinaus, die Übernahme der Urlaubskosten bei der Fortsetzung der Kurzarbeit und die Erhöhung der Beihilfengrenzen von einer auf drei Millionen Euro. Die heimischen Beherbergungsbetriebe sind seit Anfang November behördlich geschlossen.
Moderatorin Raphaela Scharf im krone.tv-Gespräch mit Hotellerie-Obfrau Susanne Kraus-Winkler:
Rückenwind aus Brüssel
Für die gewünschte Beihilfen-Verlängerung gibt es mittlerweile Rückenwind aus Brüssel. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager habe dieser Tage diesbezüglich einen Vorschlag an die Mitgliedsstaaten geschickt, die Hilfsprogramme bis Jahresende zu verlängern. „Das heißt es jetzt rasch umsetzen“, so Gratzer.
An der erwähnten Befragung nahmen 500 ÖHV-Mitgliedsbetriebe in ganz Österreich teil. Die Ergebnisse seien repräsentativ für die Qualitätshotellerie. Etwa die Hälfte der Antworten kam laut Hoteliervereinigung aus Tirol und Salzburg.
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