Vorbildliche Diva

Bette Midler – “Die göttliche Miss M” wird 65

Adabei
27.11.2010 09:04
Ungeschminkt strahlte Bette Midler in die Kameras, als sie vor wenigen Wochen aus dem Londoner Edelrestaurant Ivys auf die Straße trat. "Bravo", applaudierte Promi-Blogger Perez Hilton auf seiner Internetseite. Jede Menge jüngere Stars würden ohne Make-up viel schlechter aussehen als Midler. Man müsse einfach nur "happy" sein. "Nehmt euch die Diva zum Vorbild!", empfahl Hollywoods Klatschkönig. Am 1. Dezember feiert "Die göttliche Miss M" ihren 65. Geburtstag. Sie müsste viele Lachfalten verstecken, doch das versucht sie erst gar nicht.

Anstatt ein Face-Lifting machen zu lassen, verschönert die Entertainerin in ihrer Freizeit verdreckte Gärten und Parkanlagen in New York. Mit freiwilligen Helfern startete Midler vor über fünfzehn Jahren das "New York Restoration Project". Sie befreien die Grünflächen von Müll und pflanzen Bäume an. Bei einem Deutschlandbesuch habe sie sich für Schrebergärten begeistert und die Idee in ihre Heimat verpflanzt, verriet Midler in einem Interview.

Tiefgang und Engagement
Midlers Tiefgang und Engagement wurden oft von ihren frivolen Sprüchen, der frechen Schnauze und doppeldeutigen Witzen übertönt. Anfang der 70er-Jahre katapultierte sich die nur 1,55 Meter große Blondine mit der Rockoper "Tommy" und dem Album "The Divine Miss M." auf die Weltbühne. Inzwischen hat sie über ein Dutzend Alben aufgenommen und mehr als 30 Millionen Tonträger verkauft.

Ihr Handwerk lernte sie als Nachtclub-Sängerin mit Auftritten im New Yorker Schwulen-Club "Continental Bath" - mit Barry Manilow am Piano. Seither sammelte sie drei Grammy-Trophäen, drei Emmy-Fernsehpreise, vier Golden Globes, zwei Oscar-Nominierungen, einen Broadway-Tony und viele begehrte Comedy-Preise.

Benannt nach Bette Davis
Vielleicht spielte der Name "Bette" bei dieser Traumkarriere eine Rolle. Von ihrer Mutter nach Hollywoodstar Bette Davis benannt, hatte sie nichts anderes im Sinn, als auf der Bühne zu stehen. In Honolulu auf Hawaii als Tochter eines Anstreichers geboren, verdiente sich Midler das Geld für den Schauspielunterricht erst als Arbeiterin in einer Ananasfabrik, später in New York als Gogo-Tänzerin.

Nach Broadway-Auftritten und Erfolgen als Comedy-Star und Sängerin gab Midler mit einer Charakterrolle ihr Leinwand-Debüt. Mit dem Film "The Rose", in dem sie Aufstieg und Ende der Rock- und Blues-Sängerin Janis Joplin darstellte, holte sie sich prompt eine Oscar-Nominierung. Doch Hollywood legte die freche Blondine lieber auf Komödien fest. Durch Hits wie "Zoff in Beverly Hills", "Ruthless People" und "Zwei Mal Zwei" wurde sie in den 80er-Jahren zu Hollywoods Top-Verdienerin. An der Seite von Danny DeVito glänzte sie dann in "Schnappt Shorty" und mit Diane Keaton und Goldie Hawn als rachsüchtige Ehefrauen im "Club der Teufelinnen".

In der skurrilen Horror-Komödie "Die Frauen von Stepford" durfte sie neben braven Ehefrauen als unordentliche Quertreiberin aus der Rolle fallen. Im wirklichen Leben ist Midler seit über zwei Jahrzehnten mit dem deutschen Performance-Künstler Martin von Haselberg verheiratet. Tochter Sophie hat das Elternhaus längst verlassen.

Nach über zwei Jahrzehnten in Hollywood lebt Midler seit Mitte der 90er wieder in New York. "Die Erdbeben waren ein Grund", sagte sie nach dem Umzug - "und ich wollte wieder in einer Stadt leben, wo ich über was anderes reden konnte als über Einkommen." Doch richtig sesshaft ist sie nicht. Im Frühjahr 2008 trat sie im "Caesars Palace" in Las Vegas die Nachfolge von Céline Dion an, zwei Jahre lang 100 Shows pro Jahr. "Das ist eine Chance, viele wunderbare Mädchen mit knappen Kostümen auf die Bühne zu bringen. Ich liebe Federn und Strass und hohe Absätze", schwärmte sie vor dem Showstart.

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(Bild: kmm)



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