Es klingt grotesk, ist aber aus guten Gründen so: All jene Vordrängler, die sich in Altersheimen mitimpfen ließen, werden eine zweite „legale“ Dosis erhalten. Zugleich weisen Landeshauptmann Thomas Stelzer und Gesundheitsreferentin Christine Haberlander die Bezirke an, die Einhaltung der aktuellen Impfprioritäten sicherzustellen.
Warum werden die diversen Impf-Sünder – Bürgermeister und andere, die noch nicht dran wären – mit der zweiten Teilimpfung „belohnt“? Aus zwei Gründen, ist im Landhaus zu erfahren: „Erstens, weil die erste Impfdosis sonst wirklich vergeudet wäre. Zweitens, weil Teilimmunisierungen die Gefahr von Virus-Mutationen in sich bergen.“ Die zweite Teilimpfung wird im jeweiligen Altenheim miterledigt, womit ja auch eine gewisse Prangerfunktion verbunden sein könnte.
„Stichprobenartige Überprüfungen“
Apropos: Stelzer und Haberlander weisen nun die Bezirkshauptleute an, „durch stichprobenartige Überprüfungen der in den Alten- und Pflegeheimen stattfindenden Impfungen die Einhaltung der vorgegebenen Zielgruppenpriorisierung sicherzustellen“. Zugleich ersucht das Land „um einen zeitnahen Bericht über die Ergebnisse der durchgeführten Überprüfungen.“
Weitere Ortschefs geimpft
Unterdessen sind zwei weitere ÖVP-Bürgermeister als Impf-Sünder angeprangert worden. Friedrich Neuhofer in Ottnang am Hausruck wurde aber nicht, wie behauptet, im Altersheim mitgeimpft, sondern am 13. Jänner „als Hochrisikopatient“ im Krankenhaus Vöcklabruck, wo er als Landesbeamter karenziert ist. Martin Kapeller, Ortschef von Windhaag bei Freistadt, ließ sich am 14. Jänner als Chauffeur seiner Mutter eine überzählige Spritze im Altersheim Freistadt geben. Damals „nach bestem Wissen und Gewissen“, nun bittet er um Entschuldigung dafür.
Rechnungshof prüft
Oberösterreichs Landesrechnungshof wird - neben den Krisenförderungen - auch das Pandemie-Krisenmanagement des Landes vom Herbst und Winter wegen einiger auffälliger Kennzahlen prüfen, bestätigt Direktor Friedrich Pammer. Dies wird aber erst nach Ende der Krise passieren.
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