Gründet er Partei?

Republikanische Angst vor Trumps Rückkehr

Ausland
23.01.2021 06:00

Es wird immer einsamer um Ex-US-Präsident Donald Trump: Nach diversen Kreditinstituten und Geschäftspartnern, dem Golfverband und nicht zuletzt seinem Vize-Präsidenten Mike Pence könnten sich auch große Teile des Establishments der Republikanischen Partei von ihm abwenden - aus Angst vor Donald Trumps möglicher Rückkehr in die Politik.

Denn zu seinem Abschied aus Washington hatte Trump noch eine Botschaft an seine Fans. „We will be back in some form“, sagte er. Auf Deutsch: „Wir werden auf irgendeine Weise zurückkommen!“

Führung der Republikaner distanziert sich
Für viele Republikaner, die Trump vier Jahre lang unterstützt haben, klingt das wie eine Drohung. Denn seit er noch als US-Präsident einen gewalttätigen Mob aufgehetzt hatte, das Kapitol zu stürmen, um die Bekanntgabe des rechtmäßigen Wahlergebnisses zu verhindern, hat sich auch die Führung der Republikanischen Partei rund um Senator Mitch McConnell von Trump distanziert.

Senator Mitch McConnell (Bild: AFP)
Senator Mitch McConnell

Und seit das „Wall Street Journal“ berichtet hat, Trump habe mit Vertrauten darüber gesprochen, ob er nicht eine eigene Partei gründen könnte - die sogenannte „Patriot Party“, die „Patrioten Partei“ - läuten erst recht bei vielen seiner Parteikollegen die Alarmglocken.

Bisher hat Amerika ein Zwei-Parteien-System, in dem die Republikaner und Demokraten und damit rechts und links einander regelmäßig an der Macht ablösen. Eine zweite Rechtspartei rund um Trump würde es für die Republikaner extrem schwer machen, in absehbarer Zeit wieder eine Wahl zu gewinnen.

Trump hat sich disqualifiziert
Trump hat sich für viele Republikaner nicht nur beim Sturm auf das Kapitol disqualifiziert, er hat nach der gegen Biden verlorenen Präsidentschaftswahl und der Niederlage bei den Stichwahlen zum Senat im traditionell republikanischen Bundesstaat Georgia auch das Siegerimage eingebüßt.

Mehrheit im Senat für Amtsenthebung?
Der einflussreiche Mitch McConnell macht Trump und sein extremes Verhalten sogar für die verlorenen Wahlen verantwortlich. Und so hat der Senator bereits angedeutet, dem von den Demokraten im Kongress eingeleiteten Amtsenthebungsverfahren gegen Trump durchaus positiv gegenüber zu stehen. Gelänge es McConnell, zumindest 16 weitere republikanische Senatoren von seiner Meinung zu überzeugen, hätte Trump die entscheidende Mehrheit im Senat gegen sich - und dürfte in den USA nie mehr ein politisches Amt bekleiden. Und somit auch keine neue politische Partei gründen. Für McConnell wäre das eine große Beruhigung. Und nicht nur für ihn …

Christian Hauenstein, Kronen Zeitung

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