Laut der Chef-Virologin der MedUni Wien, Elisabeth Puchhammer, dürften sich bisher rund eine Million Österreicher mit dem Coronavirus infiziert haben. Das erklärte sie am Samstag im Rahmen des online abgehaltenen Österreichischen Impftags. Sie begründete das damit, dass etwa 60 Prozent der Infektionen asymptomatisch verlaufen würden. Außerdem erklärte Daniela Philadelphy von der AGES-Medizinmarktaufsicht, dass die bisher zugelassenen Impfstoffe von Pfizer/Biontech und Moderna „hochwirksam“ seien.
„Schon mit Ende Oktober (2020; Anm.) dürften etwa 4,7 Prozent der Österreicher eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben“, sagte Puchhammer. Bei der Fallsterblichkeit („Case-Fatality-Rate“) liege man laut der Expertin in Österreich bei 1,8 Prozent, in Deutschland bei 2,2 Prozent und in den USA bei 1,7 Prozent.
„Die Wirksamkeit war sehr gut“
Philadelphy fasste die Ergebnisse der Impfstudien zusammen. Mit mehr als 40.000 Probanden (Biontech/Pfizer) und mehr als 30.000 Probanden (Moderna) hätten die Unternehmen für die erfolgte Zulassung ihrer mRNA-Covid-19-Vakzine „riesige Studien“ vorgelegt. „Die Wirksamkeit war mit mehr als 90 Prozent sehr gut“, sagte sie. Die Impfreaktionen wie Müdigkeit und Hautrötungen wären bei beiden Impfstoffen in etwa gleich gewesen und seien nur innerhalb weniger Tage nach der Impfung aufgetreten.
Politiker, zum Beispiel Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), hätten laut den vorliegenden Informationen wenig Grund, die Arbeit der Zulassungsbehörden, zum Beispiel der europäischen EMA, als zu langsam zu bezeichnen.
Auswirkung der Mutationen auf Impfstoff unklar
Unklar sei derzeit, wie sich die in einigen Regionen der Welt festgestellten Virus-Mutationen auf die Wirksamkeit der bisher zugelassenen Impfstoffe auswirkten. Laut dem Virologen Franz X. Heinz gebe es zwar erste Informationen, die „nicht so gut sind“, aufgrund der mRNA-Technologie könne man die Impfstoffe aber „sehr schnell adaptieren“.
Heinz hatte gemeinsam mit dem österreichischen Virologie-Pionier Christian Kunz vor vielen Jahren den FSME-Impfstoff entwickelt.
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