Spektakuläre Bilder, beeindruckender Einsatz: Zwei steirische Brüder sorgen seit 20 Jahren dafür, dass der bekannte Eisfall namens „Alice im Wunderland“ tatsächlich wächst und zum Naturschauspiel wird.
Otto und Adolf Harrer gehören zu den ältesten Mitgliedern der Naturfreunde Breitenau und betreuen, obwohl beide schon über 80 Jahre alt sind, mit unglaublichem Einsatz den bekannten Wasserfall. „Angefangen hat es damit, dass wir dort eben vor 20 Jahren ein paar Ketten und Seile angebracht haben“, schildert Adolf Harrer. „Damit konnte sich das Eis daran bilden und der Wasserfall sich weiterentwickeln.“ Ein beeindruckendes Naturschauspiel im Winter entstand! Was allerdings nur durch die aufwändige Betreuung möglich wird - eine eigene Wissenschaft.
Zweimal am Tag, frühmorgens und abends, gehen die Brüder dafür, mit Stirnlampen ausgerüstet, zum Wasserfall. „Wir leiten das Bacherl dann dementsprechend um. Wenn es sehr kalt ist, fließt mehr auf den Wasserfall und sorgt für Eis, wenn es wärmer ist, weniger.“ Heuer funktioniere das wunderbar, der Wasserfall ist eindrucksvoll gefroren, „im Vorjahr ging es, wie schon einige Male in den 20 Jahren, leider nicht. Das hat die Natur so ausgerichtet, danach muss sich der Mensch halt richten.“
Warum sich die beiden das antun, bei Kälte, Schnee, im Finsteren? „Weil das eine Bereicherung für unser Almenland ist und halt auch so wunderschön zum Anschauen.“
Genutzt wird „Alice im Wunderland“ von Sportlern zum Klettern, in Nicht-Coronazeiten reisen die Leute sogar aus dem Ausland dafür an. Aber auch für die Bergrettung zu Übungszwecken. Der Sohn bzw. Neffe der Harrer-Brüder, Otto Karl Harrer, ist jedenfalls stolz auf die beiden: „Das ist schon ein besonderer Einsatz, wir freuen uns, dass wir den Steirern und Touristen solch eindrucksvolle Anblicke bieten können!“ Insgesamt haben die Naturfreunde Breitenau 410 Mitglieder, betreut werden unter anderem der bekannte Franz-Scheikl-Klettersteig auf dem Hochlantsch, der vor drei Jahren komplett neu gebaut und sogar kinderfreundlich gemacht wurde. Die Fitmeile macht auch aufgrund der Naturfreunde eine gute Figur.
Eindrucksvolle Bilder vom vereisten Wasserfall hat der steirische Top-Fotograf Heinz Toperczer eingefangen und den „Krone“-Lesern zur Verfügung gestellt. Der international bekannte Fotograf (man erinnere sich an das spektakulär gelungene Bild, bei dem ein Wal einen Taucher „verschluckt“, es ging um die Welt) hat sich Corona-bedingt ja auf Motive aus der Heimat spezialisiert, holt Flora, Fauna, Menschen vor die Linse. „Unsere Steiermark ist so schön, da gibt es unglaublich vieles, was man abbilden kann und möchte“, schwärmt der Fotokünstler.
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