Die südafrikanische Variante ist in Österreich angekommen, die britische breitet sich aus. Ab Montag gelten schärfere Regeln. Die „Krone“ bietet einen Überblick.
Wir würden an dieser Stelle auch lieber gute Nachrichten verkünden, aber Corona will die Welt einfach nicht loslassen. Der Lockdown wird also fortgesetzt, die Regeln ab Montag - etwa mit der FFP2-Maskenpflicht und dem Zwei-Meter-Abstand - verschärft.
Grafik: Was am Montag gilt
Denn die Zahlen wollen trotz Wochen des Verzichts nicht sinken: 1626 Neuinfektionen wurden am Samstag gemeldet, weitere 59 Menschen sind verstorben.
Britische Virus-Mutation ist wohl tödlicher
Ein Grund für die geringe Wirksamkeit des kollektiven Winterschlafs dürfte die britische Mutation sein, die sich in Österreich ausbreitet - und diese ist nicht nur weitaus infektiöser, sondern neuesten Erkenntnissen zufolge wohl auch noch tödlicher. Das verkündete jedenfalls der britische Premierminister Boris Johnson am Freitagabend. Gehe man bei der bisherigen Variante davon aus, dass von 1000 Menschen im Alter von 60 Jahren zehn sterben, seien es bei der Variante etwa 13 oder 14 Todesfälle, erklärte der wissenschaftliche Berater der britischen Regierung, Patrick Vallance.
Andere britische Experten entkräfteten die Aussage zwar - es sei noch zu früh, um eine höhere Sterblichkeit nachweisen zu können, aber ja, es gebe „Hinweise“, die das andeuten würden.
Südafrikanische Mutation auch hier
So weit, so schlecht, denn die britische Mutante ist nicht die einzige, die die Welt in Schach hält. Auch in Südafrika wurde eine Mutation festgestellt, die starke Ähnlichkeiten mit der britischen hat. Und auch diese beginnt sich zu verbreiten. So wurde sie in den vergangenen Tagen in Kuba, Panama - und im Tiroler Zillertal nachgewiesen. Betroffen sind offenbar auch die Bezirke Innsbruck-Land und -Stadt.
Wie die südafrikanische Variante nach Tirol kam, wusste man am Samstag noch nicht. Erstmals nachgewiesen wurde sie Ende Dezember bei einer Person auf dem Flughafen Wien-Schwechat.
Regierung, Experten, Länder und Opposition
Indes setzt die Regierung am Montag ihre Gespräche zum weiteren Vorgehen fort. Den Start machen Beratungen mit Experten, es folgen welche mit den Landeshauptleuten und der Opposition. Ziel sei es, den aktuellen Wissensstand mit allen zu teilen. Aber wie es nach dem 8. Februar weitergehen soll, werde dabei noch nicht besprochen, hieß es.
Sieben-Tages-Inzidenz bei 119,2
Zuletzt verdichteten sich ja die Hinweise, dass das Wiedereröffnungsdatum wohl nicht halten werde. Denn ein Ende des harten Lockdowns wurde an eine Sieben-Tages-Inzidenz von 50 gekoppelt. Gemeint ist damit die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Am Samstag lag diese in Österreich bei 119,2.
Das Problem: Ab einer gewissen Zahl an täglichen Neuinfektionen funktioniere das Testen, Tracen und Isolieren nicht mehr - und damit schwindet die Chance, die Pandemie unter Kontrolle zu halten. Und weil es sprichwörtlich immer dorthin regnet, wo es schon nass ist, wackelt der österreichische Impfplan, weil AstraZeneca Lieferprobleme hat.
Anna Haselwanter und Teresa Spari, Kronen Zeitung/krone.at
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