Der österreichische Universalkünstler Arik Brauer ist am Sonntagabend im Beisein seiner Familie im Alter von 92 Jahren verstorben. Brauer gehört zu den Hauptvertretern der Wiener Schule des Phantastischen Realismus - er war Maler, Grafiker, Bühnenbildner und Sänger.
Brauers Familie übermittelte in der Nacht auf Montag in einer Stellungnahme unter anderem seine letzten Worte: „Ich war so glücklich mit meiner Frau, mit meiner Familie, mit meiner Kunst und meinem Wienerwald. Aber es gibt eine Zeit, da lebt man, und es gibt zwei Ewigkeiten, da existiert man nicht“, habe er demnach noch gesagt.
Brauer hatte zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten, darunter das Österreichische Ehrenkreuz 1. Klasse, den Preis der Stadt Wien für Malerei und die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt in Gold. 2015 wurde er außerdem mit einem „Amadeus Award“ für sein Lebenswerk geehrt. 2018 erhielt er im Rahmen des Antisemitismus- und Antizionismus-Kongress in Wien das Goldene Ehrenzeichen der Republik Österreich.
Brauer war am 4. Jänner 1929 in Wien als Erich Brauer in eine russisch-jüdische Handwerkerfamilie geboren worden. Der Nationalsozialismus beendete seine Kindheit im Wien der 30er-Jahre, über die er in seinem Soloprogramm „A Gaude war‘s in Ottakring“ berichtete. Brauers Vater starb in einem Konzentrationslager, er selbst überlebte in einem Versteck. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges inskribierte der damals 16-Jährige an der Akademie der bildenden Künste in Wien (1945 bis 1951).
Brauer unternahm unter anderem ausgedehnte Reisen, besonders Eindrücke aus dem Orient sollten sein späteres Werk prägen. Mit seiner Frau Naomi ließ er sich vorübergehend auch in Paris nieder, wo das Paar mit Singen seinen Lebensunterhalt verdiente. Wenig später stellten sich erste Ausstellungserfolge ein. Brauers Gesangskarriere erreichte in den 70er-Jahren ihren Höhepunkt: Mit Dialektliedern wie „Sie Ham A Haus Baut“ und „Hinter Meiner, Vorder Meiner“ war er nicht zuletzt an der Geburt des Austropop maßgeblich beteiligt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.