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Trauer um Wiener Universalkünstler Arik Brauer

Österreich
25.01.2021 01:33

Der österreichische Universalkünstler Arik Brauer ist am Sonntagabend im Beisein seiner Familie im Alter von 92 Jahren verstorben. Brauer gehört zu den Hauptvertretern der Wiener Schule des Phantastischen Realismus - er war Maler, Grafiker, Bühnenbildner und Sänger.

Brauers Familie übermittelte in der Nacht auf Montag in einer Stellungnahme unter anderem seine letzten Worte: „Ich war so glücklich mit meiner Frau, mit meiner Familie, mit meiner Kunst und meinem Wienerwald. Aber es gibt eine Zeit, da lebt man, und es gibt zwei Ewigkeiten, da existiert man nicht“, habe er demnach noch gesagt.

Arik Brauer im November 2014 im Rahmen der Ausstellung „Arik Brauer - Gesamt.Kunst.Werk“ im Leopold Museum in Wien (Bild: APA/Herbert Neubauer)
Arik Brauer im November 2014 im Rahmen der Ausstellung „Arik Brauer - Gesamt.Kunst.Werk“ im Leopold Museum in Wien
Arik Brauer (li.) und Wolfgang Hollegha 1997 in der Akademie der bildenden Künste (Bild: APA/Herbert Pfarrhofer)
Arik Brauer (li.) und Wolfgang Hollegha 1997 in der Akademie der bildenden Künste
Mit dem damaligen Bundespräsident Thomas Klestil im Oktober 2002 im Rahmen einer Feierstunde in der Wiener Hofburg: Arik Brauer wurde mit dem Ehrenkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. (Bild: APA/Roland Schlager)
Mit dem damaligen Bundespräsident Thomas Klestil im Oktober 2002 im Rahmen einer Feierstunde in der Wiener Hofburg: Arik Brauer wurde mit dem Ehrenkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.

Brauer hatte zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten, darunter das Österreichische Ehrenkreuz 1. Klasse, den Preis der Stadt Wien für Malerei und die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt in Gold. 2015 wurde er außerdem mit einem „Amadeus Award“ für sein Lebenswerk geehrt. 2018 erhielt er im Rahmen des Antisemitismus- und Antizionismus-Kongress in Wien das Goldene Ehrenzeichen der Republik Österreich.

Arik Brauer bei einem Festakt 2018 (Bild: APA/BKA/Andy Wenzel)
Arik Brauer bei einem Festakt 2018
Handshake zwischen Arik Brauer und dem damaligen Vizekanzler Heinz-Christian Strache im Mai 2018 im Rahmen des Festaktes zum Gedenken an die Befreiung vom Nationalsozialismus und an die Beendigung des Zweiten Weltkrieges im Bundeskanzleramt in Wien (Bild: APA/BKA/Andy Wenzel)
Handshake zwischen Arik Brauer und dem damaligen Vizekanzler Heinz-Christian Strache im Mai 2018 im Rahmen des Festaktes zum Gedenken an die Befreiung vom Nationalsozialismus und an die Beendigung des Zweiten Weltkrieges im Bundeskanzleramt in Wien
Während eines Interviews im Dezember 2018 kurz vor seinem 90. Geburtstag (Bild: APA/Robert Jäger)
Während eines Interviews im Dezember 2018 kurz vor seinem 90. Geburtstag

Brauer war am 4. Jänner 1929 in Wien als Erich Brauer in eine russisch-jüdische Handwerkerfamilie geboren worden. Der Nationalsozialismus beendete seine Kindheit im Wien der 30er-Jahre, über die er in seinem Soloprogramm „A Gaude war‘s in Ottakring“ berichtete. Brauers Vater starb in einem Konzentrationslager, er selbst überlebte in einem Versteck. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges inskribierte der damals 16-Jährige an der Akademie der bildenden Künste in Wien (1945 bis 1951).

Brauer unternahm unter anderem ausgedehnte Reisen, besonders Eindrücke aus dem Orient sollten sein späteres Werk prägen. Mit seiner Frau Naomi ließ er sich vorübergehend auch in Paris nieder, wo das Paar mit Singen seinen Lebensunterhalt verdiente. Wenig später stellten sich erste Ausstellungserfolge ein. Brauers Gesangskarriere erreichte in den 70er-Jahren ihren Höhepunkt: Mit Dialektliedern wie „Sie Ham A Haus Baut“ und „Hinter Meiner, Vorder Meiner“ war er nicht zuletzt an der Geburt des Austropop maßgeblich beteiligt.

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