Die Aufregung um die neuen WhatsApp-AGB, die Konzernmutter Facebook außerhalb Europas Zugriff auf die Daten aus dem Messenger verschaffen, hat zu einem bisher beispiellosen Nutzer-Exodus bei WhatsApp geführt. Neben den bekannten Profiteuren Signal, Telegram und Threema sorgt das auch bei anderen Messengern für einen Ansturm neuer Nutzer - etwa dem Instant-Messenger-Oldie ICQ.
Dort habe sich die Downloadzahl nach der Aufregung um die neuen WhatsApp-AGB um den Faktor 35 erhöht, berichtet das „Wall Street Journal“. Damit erlebt der Kult-Messenger der Neunziger einen seit Jahren beispiellosen Boom und profitiert ebenso wie die bekannten Rivalen Signal, Telegram und Threema vom Unmut der WhatsApp-User über die neuen AGB.
Kult-Messenger der Neunziger
ICQ war Mitte der Neunziger - viele heutige WhatsApp-User waren da noch gar nicht geboren - einer der populärsten Instant-Messenger der Welt und seinerzeit eine moderne und äußerst beliebte Alternative zu E-Mails. 1998 schluckte der Internetkonzern AOL den Messenger, der in den Jahren nach der Übernahme zusehends an Bedeutung verlor.
An den Benachrichtigungston erinnern sich einstige ICQ-Nutzer noch gut:
ICQ gehört heute russischem Internetkonzern
Im Jahr 2010 wurde die Marke ICQ dann vom russischen Internetkonzern mail.ru übernommen, der den Messenger heute entwickelt. Es folgten Versionen für Android und iOS sowie ein modernisiertes „New ICQ“ mit modernen Features wie Videotelefonie. Bislang konnte mail.ru mit der Marke ICQ aber nicht an den Glanz vergangener Tage anschließen.
Der Exodus der WhatsApp-User lässt die Nutzerzahl, gepaart mit etwas Nostalgie, nun wachsen wie noch nie. Beim IT-Portal „WinFuture“ hebt man aber hervor, dass ein Wechsel aus Datenschutzgründen wenig sinnvoll wäre. Mail.ru sei in der Vergangenheit - ebenso wie Facebook - immer wieder wegen unzureichendem Datenschutz in die Kritik geraten.
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